Die Textilproduktion der meisten afrikanischen Länder ist heute weitgehend von Importen aus dem Ausland abhängig. Die von der westafrikanischen Modeindustrie verwendeten Stoffe wie Pages, Wax, Getzner oder Bazin werden hauptsächlich von niederländischen und chinesischen Unternehmen importiert. Diese Importe haben die einheimische Textilindustrie fast völlig verdrängt. Viele Initiativen setzen sich inzwischen für eine Wiederbelebung afrikanischer Textilproduktion und für eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der traditionellen Stoffe ein. baobab création bot jungen Designer*innen aus dem Senegal, der Elfenbeinküste und Deutschland die Möglichkeit zusammenzuarbeiten, und das traditionelle afrikanische Textil- und Bildererbe in zeitgenössische Mode zu übersetzen. Begleitet wurden sie von den Mentor*innen Marie Madeleine Diouf (Designerin und Gründerin von NuNu Design) und Kamal RAW (Designer und Stylist) sowie den Kuratorinnen Miriam Camara, Maimouna Dembele und Saraya Gomis.

Das Projekt wurde von akoma coaching & consulting and Each One Teach One (EOTO) durchgeführt und vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland finanziert. In der Ausstellung sind Neuinterpretationen traditioneller Stoffe zu sehen, die sich an den Webtextilien und der Handwerkskunst der Mandjack- und Serer-Weber orientieren. Der Stoff spricht eine einzigartige Sprache: mit seiner Textur, seinen Farben, seiner Essenz erzählt er eine Geschichte von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es sind gewebte Botschaften, die sich wie rote Fäden durch die Kreationen ziehen.