People

Teilnehmer:innen

TALKING OBJECTS LAB umfasst Ausstellungen, Think Tanks, Performances, Symposien und künstlerische Interventionen in Deutschland und auf dem afrikanischen Kontinent. Es entsteht ein wachsendes Netzwerk an Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, vor allem vom afrikanischen Kontinent und aus den afrikanischen Diasporas in Europa. Hier die beteiligten Künstler*innen, Referent*innen und Moderator*innen der Veranstaltungen:

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Abdoulaye Sy

Abdoulaye Sy hat einen Abschluss in Marketing und Handel und ist seit mehreren Jahren für die Kulturvermittlung im Musée Théodore Monod d'art Africain de Dakar/IFAN-CAD zuständig. Er begann als Koordinator von Jugendprogrammen in einem spielerisch-pädagogischen Zentrum namens ImagiNation Afrika. Als Mitglied eines Vereins namens ArtxaleYi entwickelte er Programme und Aktivitäten, die darauf abzielten, die Kunst als Mittel zur Entfaltung von Kindern zu nutzen, insbesondere von Talibé-Kindern (Straßenkindern), die in der senegalesischen Gesellschaft vergessen werden. Heute ist Abdoulaye ein Mitglied des dynamischen Museumsteams, das sich an der Forschung sowie an der Entwicklung neuer Vermittlungsstrategien und der Einführung geeigneter pädagogischer Instrumente beteiligt und so jungen Menschen ermöglicht, das Musée Théodore Monod zu einer Umgebung des Lernens, der Inspiration und des Wissensaustauschs zu machen.
Abdoulaye Sy nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

Abdourahmane Seck

Abdourahmane Seck ist Mitbegründer der Groupe d’Action et d’étude critiques  (ein kritisches und dekoloniales Aktions- und Denkkollektiv) mit Sitz in Saint-Louis im Senegal. Er ist Dozent an der Universität Gaston Berger in der gleichen Stadt. Dr. Seck hat zahlreiche Werke über Geistesgeschichte, Politik, Religion und Kultur in/über/aus (West-)Afrika verfasst. Seine aktuellen Forschungsarbeiten befassen sich mit dem Thema Memografie als afrikanische Perspektive in der globalen Debatte zur Erneuerung der Theorie über Afrika in/und der Welt. 

© Chris Muli

Adam Yawe

Adam Yawe ist ein 3D-Künstler und Produktdesigner aus Kenia. Als Skateboarder in den Straßen von Nairobi aufgewachsen und als biomedizinischer Ingenieur ausgebildet, konzentriert sich Yawe in seiner Arbeit auf die urbane materielle Kultur und Objekte, denen er auf seinen täglichen Wegen begegnet. Woher sie kommen, warum sie existieren und wie sie umgestaltet werden können, sind Fragen, die seine künstlerische Praxis antreiben. Wie kann die Neuinterpretation von Alltagsgegenständen die Art und Weise verändern, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen? Yawe hofft, Archive und Referenzen zu schaffen, die als Inspiration für weitere künstlerische Erkundungen dienen können. 2024 nimmt er am Resideny-programm von TALKING OBJECTS teil.
 

Agie Biwersi

Agie Biwersi, eine gelernte Köchin gambischer Herkunft, stellt originelle und köstliche Gerichte aus der Region Senegambia in Westafrika vor. Agie Biwersi ist Jolof by tribe und im Herzen Senegambierin. Sie ist auch die Herausgeberin des #gambiancookbook, in dem Sie zahlreiche ihrer Kreationen finden können. Um ihr kulturelles Erbe nahezubringen, hat Agie tief in den Archiven gegraben, um authentische regionale Gerichte zu finden. "Naci jàam bari"- Genieß dein Essen!
Agie hat an LA PALABRE #4 — LEARNING LESSONS in der Vierten Welt teilgenommen.

© Portrait Aïcha Diallo, Photo: Ibrahima Thiam.

Aïcha Diallo

Aïcha Diallo ist seit November 2020 Leiterin für Bildung und Outreach am MINSK Potsdam. Als Kulturwissenschaftlerin, Pädagogin/Kunstvermittlerin und freie Autorin/Herausgeberin hat sie bei verschiedenen Projekten mitgewirkt. Diallo arbeitete mehrere Jahre als Redakteurin für das Kunstmagazin Contemporary And (C&) und kuratierte Ausstellungen und Veranstaltungen für das Off-Programm der Biennale Dak'Art. Sie war co-Projektleitung der KontextSchule, angesiedelt am Institut für Kunst im Kontext, Universität der Künste, Berlin. Sie arbeitete zudem u.a. für die panafrikanische Kulturplattform Chimurenga in Kapstadt, das Ausstellungsprojekt prêt-à-partager beim Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), war Mitbegründerin und Schauspielerin der Performance Plattform Label Noir und Mitherausgeberin des Magazins "Aperture" zur Ausgabe Platform Africa. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Trauma/Memory Studies, Critical Pedagogy und Postkoloniale Kritik. Sie ist Mitglied des bildungsLab*, einem Kollektiv von migrantischen Akademikerinnen* und Akademikerinnen* of Color, die im Bereich der kritischen Bildung und Vermittlung kommentieren, intervenieren und publizieren. Im Sommer 2021 erscheint der Sammelband Untie to Tie: Koloniale Fragmente im Kontext Schule, den Diallo zusammen mit Annika Niemann und Miriam Shabafrouz in Kooperation der ifa Galerie Berlin und der Bundeszentrale für politische Bildung herausgibt.
Aïcha Diallo nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.
 

© Katharina Dubno

Aisha Camara

Aisha Camara arbeitet als interdisziplinäre und gut vernetzte Kommunikationsexpertin in ihrer Heimatstadt 069. Ihre Schwerpunkte sind Strategisches Consulting & Coaching, Campaigning mit politischem Anspruch, Zielgruppengerechte Eventkonzeption sowie Moderation & Redaktion. Als Kind des 90er Hip Hops bringt sie gerne eine gewisse Portion Drip in ihre Projekte und findet zu jeder Situation eine passende Rap-Quote. Was sie antreibt: Schwarze Musik, politisches Engagement, Pastellfarben und eine große Schüssel Fufu mit Okra. Sie setzt sich mit großem Engagement beruflich wie privat für marginalisierte Menschen, insbesondere Familien ein. Wenn sie nicht gerade konzeptioniert und ihren Kund*innen eindringliche Fragen stellt, organisiert sie den Familienalltag und pflegt ihr multiperspektivisches Netzwerk.
 
 

Alba Rodríguez García

Alba Rodríguez García ist eine Islander. Sie wuchs auf einem abgelegenen Archipel auf, das mit fernen Ländern verbunden ist: sprachlich und kulturell mit Lateinamerika, geografisch mit Afrika und politisch mit Europa. Daher auch ihre Leidenschaft für Sprachen und Kulturen - je mehr, desto besser. Ihre Forschungen konzentrieren sich vor allem auf postkoloniale und dekoloniale Übersetzungsstudien, die Behandlung von CSI (culturally specific items, auf Deutsch: kulturspezifische Gegenstände), die Übersetzung afrikanischer Literaturen und Gedanken sowie die Ethik und Kritik der Übersetzung, zu denen sie Buchkapitel und Zeitschriftenartikel veröffentlicht hat. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist sie assoziierte Professorin an der Abteilung für angewandte Fremdsprachen der Université Gaston Berger (Senegal) und seit kurzem an der Universidad de La Laguna (Kanarische Inseln). Man findet sie auf dem Flohmarkt, bei der Eröffnung einer Kunstausstellung oder beim Nachbarschaftskonzert. Ihre Leidenschaft ist das Verstehen, das Übertragen von Gedanken und Diskursen von einem Ort zum anderen, das Finden von Parallelen und das Überbrücken von Distanzen. Sie ist Mitbegründerin des afro-dekolonialen Kollektivs GAEC-Africa, läuft barfuß und trinkt ungesüßten 'bisaab'.
 

© Aleya Kassam

Aleya Kassam 

Aleya Kassam ist eine kenianische Feministin, Geschichtenerzählerin, Autorin und Performerin.  Sie experimentiert vielseitig; von der Seite zur Bühne, vom Bildschirm zum Sprecher, von der Mikrofiktion zum Gedächtnisgedicht, vom Doku-Theater zum partizipativen Filmemachen - sie liebt es, damit zu spielen, wie Menschen Geschichten erleben.
Ihre Texte wurden auf zahlreichen Plattformen und Bühnen auf der ganzen Welt aufgeführt und veröffentlicht, von Nairobi über Kigali bis Stuttgart. Sie ist die A in The LAM Sisterhood, die die Welt mit Geschichten für afrikanische Frauen füllt, damit sie sich gesehen, gehört und geliebt fühlen, wie zum Beispiel die preisgekrönte Bühnenshow Brazen.
Aleya stellt auch Performance-Schmuck und skurrile Samosas her.
 

Alexander Ghedi Weheliye

Alexander Ghedi Weheliye ist Professor für African American Studies an der Northwestern University, wo er schwarze Literatur und Kultur, kritische Theorie, soziale Technologien und Populärkultur lehrt. Er ist der Autor von Phonographies: Grooves in Sonic Afro-Modernity (2005), Habeas Viscus: Racializing Assemblages, Biopolitics, and Black Feminist Theories of the Human (2014), Feenin: Black Music and Technology in the Now (in Vorbereitung). Derzeit arbeitet er an Black Life/SchwarzSein, das Schwarzsein als eine geschlechtslose Ontologie des Nicht-Zugehörens verortet. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Zeitschriften und den Sammelbänden Black Europe and the African Diaspora, The Oxford Handbook of Mobile Music Studies, Wie Rassismus aus Wörtern spricht: (K)erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache, und re/visionen: Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland. 
Alexander Ghedi Weheliye nahm an Mapping Academia / The Pathways of Healing and Caring in New York, USA am 17. Dezember 2021 teil.

Alibeta

Als Kurator, Filmemacher, Musiker und Autor hat sich Alibeta vor allem auf das KENU Lab'Oratoire des Imaginaires konzentriert, ein von der Gemeinschaft geführtes interdisziplinäres Labor an der Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur und Forschung, das 2020 gegründet wurde und im Herzen des Viertels Ouakam in Dakar, Senegal, angesiedelt ist. Seine kuratorische Praxis basiert auf einer Erkundungsbewegung, die darauf abzielt, die lokalen Vorstellungen aufzudecken, die unser Zusammenleben prägen, und die Fragen rund um kommunale Beziehungen erforscht. Neben seiner künstlerischen Arbeit koordiniert Alibeta derzeit ein Programm für Universitätsstudierende und ist der Gründer des Start-ups Baraka Global Arts, das kulturelle Produktionen aus dem Senegal unterstützt. 
Alibeta nahm vom 22. bis 24. Mai 2023 an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ teil und vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge. Beide Veranstaltungen fanden in Dakar, Senegal, statt.

Anna Yeboah

Anna Yeboah studierte Architektur mit Schwerpunkt Kulturtheorie an der Technischen Universität München und der UPC Barcelona. Ihre Forschung und Praxis beschäftigen sich mit Machtsystemen in Architektur und Stadtplanung. Ihre Untersuchungen zum Thema wurden unter anderem auf den Biennalen in Venedig und Chicago gezeigt, sowie in internationalen Fachmedien veröffentlicht. Anna Yeboah war Dozentin am Institut für Geschichte und Theorie Gestaltung der Universität der Künste Berlin. Seit 2020 verantwortet Anna Yeboah die Gesamtkoordination des fünfjährigen Modellprojekts „Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt“ für die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland e.V.
Anna Yeboah nahm an LA PALABRE #3 - TELLING TALES in der Vierten Welt teil

© Kristin Bethge

Andreas Doepke

Andreas Doepke ist ein Kulturarbeiter, Forscher und Autor aus Berlin. Mit Abschlüssen in Politikwissenschaft und Geografie kreisen seine Interessen um Konzepte von Natur, sozialer Gerechtigkeit, die Umsetzung von Transdisziplinarität in der Praxis und die Rolle biografischer Forschung in der zeitgenössischen künstlerischen Praxis. Andreas ist Teil des Kollektivs Field Narratives. Seit 2017 arbeitet er als Forscher, Koordinator und Assistent für transdisziplinäre Projekte in und durch Museen: das Langzeitprojekt Anthropozän (2021–2022) des HKW Berlin, Owned By Others (2020) auf der Museumsinsel, Ocean-Archive.org (2019) für die TBA21 Akademie und Disappearing Legacies: die Welt als Wald (2018–2019). Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Projekt zu Naturphilosophien in der Frühromantik für das Senckenberg Naturmuseum, das Deutsche Romantikmuseum und die Stiftung Kunst und Natur. Als Autor arbeitet Andreas konzeptionell mit Kunstschaffenden zusammen, zum Beispiel für den Essay Blue Canary, zusammen mit Barbara Marcel (intercalations 6, K. Verlag/HKW, 2022) oder für den Workshop Agro-Centric Thinking: A Pathway to a Collective Biographical Imagination mit hn. lyonga (New Alphabet School #4: Caring, 2020). Andreas Doepke hat an LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS in der Vierten Welt teilgenommen.
 

© Dorothea Tuch

Anguezomo Mba Bikoro

Anguezomo Mba Bikoro verschmilzt Archäologie, Klangradio, Schrift, Textilien, Skulptur, Live-Kunst-Performances, Film und Archive zu immersiven Installationen. Ihre Arbeit analysiert Prozesse der Macht & Wissenschaftsfiktionen in historischen Archiven, und setzt sich kritisch mit Migrationskämpfen und kolonialer Erinnerung auseinander. Die Künstlerin schafft Umgebungen für alternative Narrative und Zukunfts- spekulationen kolonialer Widerstandsbewegungen, die von afrikanischen Frauen der deutschen Diaspora und indigenen Gemeinschaften initiiert und geleitet wurden. Sedimentiert in Erzählungen von testimonialen Black-Queer-Erfahrungen von sonischen Naturarchiven, Revolte, queering ecologies und postkolonialen feministischen Erfahrungen hin zu neuen Denkmälern, die auf die unterschiedliche Töne und Stimmen von Gesellschaften zwischen Wahn und Ritual reagieren. Ihre Arbeit bietet komplexe nicht-binäre Lesarten, die neue Untersuchungen über die Architekturen von Rassismen in Städten, die Archäologien urbaner Räume und Ökonomien traditioneller Systeme vorantreiben, indem sie die Grenzen von Technologien als funktionale Aufzeichnung von Erinnerung aufdecken.
Anguezomo Mba Bikoro nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil und an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ vom 22. bis zum 24. Mai 2023 in Dakar, Senegal. Anguezomo ist außerdem eine der Künstler*innen dessen Werk in der Ré-imaginer le passé Ausstellung im Musée Theordore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin zu sehen ist. 

© Ariella Aïcha Azoulay

Ariella Aïsha Azoulay

Professorin für Moderne Kultur und Medien und Vergleichende Literaturwissenschaft, Filmessayistin und Kuratorin von Archiven und Ausstellungen. Zu ihren Büchern gehören: Potential History - Unlearning Imperialism (Verso, 2019); Civil Imagination: The Political Ontology of Photography (Verso, 2012); The Civil Contract of Photography (Zone Books, 2008); From Palestine to Israel: A Photographic Record of Destruction and State Formation, 1947-1950, (Pluto Press, 2011); Co-Autor mit Adi Ophir. The One State Condition: Occupation and Democracy between the Sea and the River, (Stanford University Press, 2012). Ihre möglichen Geschichten, Archive und kuratorischen Arbeiten wurden an verschiedenen Orten gezeigt: Errata (Tapiès Foundation, 2019, HKW, Berlin, 2020), Enough! The Natural Violence of New World Order, (F/Stop photography festival, Leipzig, 2016), Act of State 1967-2007, (Centre Pompidou, 2016, Arquivo Municipal de Lisboa Fotografico, 2020); "The Natural History of Rape" (Pembroke Hall, Brown University, 2015); The Body Politic [in Really Useful Knowledge, kuratiert von What, How & for Whom / WHW], Reina Sofia, Madrid; When The Body Politic Ceases To Be An Idea, Exhibition Room - Manifesta Journal Around Curatorial Practices No 16 Potential History (2012, Stuk / Artefact, Louven), Untaken Photographs (2010, Igor Zabel Award, The Moderna galerija, Lubliana; Zochrot, Tel Aviv), Architecture of Destruction (Zochrot, Tel Aviv), Everything Could Be Seen (Um El Fahem Gallery of Art). Zu ihren Film-Essays gehören: Un-documented: Undoing Imperial Plunder (2019); Civil Alliances, Palestine, 47-48 (2012); I Also Dwell Among Your Own People: Conversations with Azmi Bishara (2004) & The Food Chain (2004).
 

Ayomide Fasedu

Ayomide Fasedu ist eine produktive Schriftstellerin und Spoken-Word-Poetin mit akademischer Ausbildung in Jura, die schreibt, um sich mit sich selbst zu verbinden, weil sie glaubt, dass es keinen schöneren Weg gibt, eine Sache zu verstehen, als sie in Poesie zu verwandeln. Sie ist in Lagos geboren und aufgewachsen, und das Schreiben und Vortragen von Gedichten hat es geschafft, ihr Leben in Kisten zu verpacken. Im August dieses Jahres veröffentlichte sie ihr Gedichtdebüt The Ashes Have Their Own Stories (Die Asche hat ihre eigenen Geschichten) im Selbstverlag. Sie gewann den ersten Platz beim Lagos International Poetry Festival 2022 und kam in die engere Auswahl für den SPRINNG-Autorenpreis 2022. Sie gewann den Wordaholics Poetry Slam 2018, war die beste Performerin bei Terra Kulture 2018 und die beste Essayistin bei der Saint Titus Initiative 2017 und gewann den Preis für die beste Performerin bei der Fan Vanilla Campus Tour.
In ihrem Schreiben geht es um Frauen und Identität. Sie lässt sich von der Liebe, der Natur Gottes und dem Chaos inspirieren; sie beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Themen wie Heilung, Weiblichkeit, Queerness und Nigerianismus. Durch ihre unverblümte und ehrliche Sprache schreibt sie Gedichte, die die Selbstliebe in Bereiche vordringen lassen, in die sie noch nicht vorgedrungen ist, wie Sekundarschulen, Räume mit Mädchen im Teenageralter, und zuletzt durch ihr Buch, das der Allgemeinheit der Frauen gewidmet ist. Wenn sie nicht gerade Gedichte schreibt oder vorträgt, macht sie in ihrer Küche Frozen Yoghurt oder macht tolle Musik. Kürzlich war sie auf dem jüngsten Black-Magic-Album mit dem Titel "The Invitation" zu hören.
Ayomide Fasedu ist beitragende Künstlerin von UNEXPECTED LESSONS #4 – Decolonizing Restitution in Lagos.

© Silke Briel

Assaf Gruber

Assaf Gruber (*1980 in Jerusalem) ist Bildhauer und Filmemacher und lebt und arbeitet in Berlin. Die dynamische Beziehung zwischen Individuum und Institution steht im Mittelpunkt seiner Arbeit, die darauf abzielt, zu erforschen, wie die politische Ausrichtung von Institutionen das Leben des Einzelnen beeinflusst und wie diese Organisationen Fakten und die dazugehörigen Artefakte darstellen und kommunizieren. Die absurden Biografien der Protagonisten in seinen Projekten enthüllen und verschleiern gleichzeitig die Gründe und Motive, die Menschen dazu bringen, ihrer inneren Welt oder der Gesellschaft, in der sie leben, zu gehorchen oder dagegen zu rebellieren. Seine Fotografien, Skulpturen und Installationen setzen die Materialität von Objekten in Beziehung zu narrativen Dimensionen, die wiederum fiktive Räume schaffen, in denen Bewegung und Nicht-Bewegung als Medium funktionieren.
Grubers Einzelausstellungen fanden unter anderem in der Berlinischen Galerie, Berlin (2018), im Ujazdowski Castle Center for Contemporary Art, Warschau (2018), und im Muzeum Sztuki, Łódź (2015) statt. Seine Filme wurden auf Festivals wie dem FID Marseille (2022), der Berlinale (2016) und den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen (2016) gezeigt. Er studierte an der Cooper Union in New York und ist Absolvent der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris und des Higher Institute of Fine Arts (HISK) in Gent. Gruber ist derzeit einer der Stipendiaten des Berliner Künstlerischen Forschungsstipendienprogramms 2022/23 (gkfd).
Assaf Gruber nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil.

Ayesha Keshani

Ayesha Keshani ist Künstlerin, Museumsmitarbeiterin und Doktorandin in Visual Cultures an der Goldsmiths, University of the Arts London. In ihrer Forschungspraxis untersucht sie die Spannungen zwischen Kolonialität, Kosmos und Natur in südostasiatischen Naturkundemuseen. Mithilfe von Video, Ton, Bild und Text umkreist ihre Arbeit die Zwischenräume und vielfältigen Lebenswelten des Sarawak-Museums im malaysischen Borneo und die widerspenstigen Möglichkeiten einer kosmopolitischen Museologie inmitten einer planetarischen Krise.
Ayesha Keshani nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil.

© Azu Nwagbogu

Azu Nwagbogu

Azu Nwagbogu ist Gründer und Direktor der African Artists' Foundation (AAF), einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Lagos, Nigeria, die sich der Förderung und Entwicklung zeitgenössischer afrikanischer Kunst und Künstler widmet. Darüber hinaus fungiert Nwagbogu auch als Gründer und Direktor des LagosPhoto Festivals. Von April 2018 bis August 2019 war Nwagbogu Interimsdirektor und Chefkurator des Zeitz Museum of Contemporary Art in Südafrika. Er gründete Art Base Africa, einen virtuellen Raum für das Erkunden von und Lernen über zeitgenössische Kunst vom afrikanischen Kontinent und der Diaspora. Nwagbogu sitzt in der Jury bedeutender Kunstpreise und Gremien wie dem Dutch Doc, POPCAP Photography Awards, World Press Photo, Prisma Photography Award (2015), Greenpeace Photo Award (2016), New York Times Portfolio Review (2017-18), W. Eugene Smith Award (2018), Photo España (2018), Lensculture und Magnum. Außerdem arbeitet Nwagbogu als unabhängiger Kurator und Kulturkritiker.
 

Badara Diouf

Mit 12 Jahren Erfahrung im digitalen Sektor ist Herr Badara DIOUF Gründer des Startups SAMA WEB SUNU WEB und auch Präsident der Vereinigung der jungen Unternehmer und Förderer des afrikanischen Digitalwesens, allgemein J.E.P.N.A genannt, sowie Vizepräsident des Netzwerks der digitalen Unternehmer der Frankophonie R.E.N.F. Ich habe an verschiedenen Aktivitäten zur Förderung der Digitalisierung im Senegal teilgenommen, aber auch am digitalen Unternehmertum junger Menschen durch Schulungen und Aktivitäten, die sie bei ihren ersten Schritten in die Welt der Unternehmen begleiten sollen. Mein Ziel ist es, die Informations- und Kommunikationstechnologien zu fördern und zu verbreiten, damit unsere Jugend die Chancen nutzen kann, die ihnen die Informations- und Kommunikationstechnologien bieten. Darüber hinaus wurde Herr DIOUF als einziger Vertreter des Senegal beim größten Wettbewerb für mobile E-Commerce-Anwendungen namens AFRIC'UP 2019 in Tunesien ausgewählt.
Badara Diouf nahm an TALKING OBJECTS ARCHIVE @Dakar in Dakar, Senegal vom 17. bis 18. Januar 2023 teil. 

Bayo Adafin

Bayo hatte schon immer ein starkes Interesse an der Gastfreundschaft. Seit der Schule hat er Unternehmen gegründet, die Events fördern und Menschen rund um Essen, Musik und Kultur zusammenbringen. Er hat auch in Start-ups gearbeitet, die sich auf Eventmarketing konzentrieren. Insbesondere hat er Erfahrung in der Event-Produktion und -Strategie und arbeitete mit Unternehmen wie Adidas, Dig, Spotify und Grey Goose zusammen. In jüngerer Zeit war Bayo Partner einer Promotion-Firma, die Abendessen und Partys in einigen der bekanntesten New Yorker Innenstadtlokale veranstaltete. Bayo war früher Miteigentümer und Partner von Victoria Tacos und ist jetzt Miteigentümer und Partner von Love Deluxe.
Zusammen mit Edwina nahm Bayo an LA PALABRE #3 - TELLING TALES in der Vierten Welt teil.

© David Ausserhofer

Bénédicte Savoy

Bénédicte Savoy ist die Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne an der Technischen Universität Berlin. Seit 2016 hat sie zudem eine Professur am Collège de France in Paris für die Kulturgeschichte des künstlerischen Erbes in Europa vom 18. bis 20. Jahrhundert inne. Gemeinsam mit dem senegalesischen Wissenschaftler Felwine Sarr erstellte sie 2018 im Auftrag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron den Bericht „Über die Restitution afrikanischer Kulturgüter“. Sie studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Geschichte in Paris und Berlin und wurde als Absolventin der Ecole Normale Supérieure mit einer Arbeit über Napoleons Kunstraub in Deutschland promoviert. Für ihre Forschung und ihre akademische Lehre erhielt sie viele Auszeichnungen, darunter der 2016 verliehene Gottfried Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie in diversen wissenschaftlichen Beiräten und Gremien. Sie hat zahlreiche Publikationen zu ihren Forschungsschwerpunkten Kunstraub und Beutekunst im globalen Kontext, transnationale Museumsgeschichte und Kulturtransfer in Europa veröffentlicht. Zuletzt erschien ihr Buch „Afrikas Kampf um seine Kunst. Geschichte einer postkolonialen Niederlage“.
Bénédicte Savoy nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

© bethuel muthee

bethuel muthee

bethuel muthee ist ein Dichter, der in Nairobi, Kenia, lebt und arbeitet.
 

Brunn Morais

Brunn Morais lebt in Bremen und hat in den letzten Jahren ihre Fähigkeiten in der Mischkunst und in unkonventionellen Medien verfeinert und akademische Konzepte mit zeitgenössischer Kunst kombiniert. Brunn Morais ist ein kritischer, postkolonialer Wissenschaftler* und Künstler*. Derzeit arbeitet Brunn als PhD Fellow an der Universität Bremen, besitzt einen Abschluss in Internationalen Beziehungen und einen Master in Anthropologie zu zeitgenössischen Themen. Seine Arbeiten setzen sich mit postkolonialen Themen auseinander, um kritische Gedanken über die Auswirkungen der Kolonialisierung im europäischen Kontext zu entwickeln. Seit 2018 ist Brunn im Bereich der Roma Studies tätig. Seine Entwicklung in den akademischen Bereich ermöglichte eine Arbeit durch multimodale Anthrophologie, die Forschung und Wissensproduktion auf multidisziplinäre Weise umfasst und Kunst in ihre Methodik einbezieht, um über die Dekolonisierung von Wissen zu theoretisieren. Brunn Morais Werk umfasst die Ausstellung "Reflections", die Teilnahme an "Young Romani Artists" und die Performance "I'm alive".
Brunn Morais nahm an UNEXPECTED LESSONS #3 - Decolonizing Romantik teil, einer digitalen Veranstaltung, die am 10. Dezember 2022 in Berlin stattfand.
 

Bruno Diomaye Faye

Bruno Diomaye Faye ist Doktorand in Sozialwissenschaften der Religionswissenschaften an der Gaston Berger Universität in Saint-Louis. Er ist einer der Mitbegründer von Gaec Africa. Er interessiert sich für die Dynamik von Konversionen in lokalen Gemeinschaften im Senegal. Außerdem arbeitet er derzeit an der Geschichte der katholischen Kirche im Senegal anhand musikalischer Praktiken.
 

© Carey Baraka

Carey Baraka 

Carey Baraka ist ein Schriftsteller aus Kisumu, Kenia. Er singt für einen geheimen Chor in Nairobi.
 

© Carmen Mörsch

Carmen Mörsch

Carmen Mörsch (* 1968 in Kaiserslautern) ist Professorin für Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Mainz, Johannes Gutenberg Universität. Sie arbeitet in der Lehre und Forschung an Geschichten, Konzepten und Praktiken der Kunstpädagogik aus einer queer-feministischen, postkolonialen und diskriminierungskritischen Perspektive. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Constantin Wagner, Karin Bräu, Alexandra Klein und Yalız Akbaba betreibt sie das Graduiertenkolleg "Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen Hochschullehre" an der Johannes Gutenberg Universität Mainz (2021 – 2024). Sie ist Mitglied des Netzwerks „Another Roadmap for Arts Education“, das Kolleg*innen vereint, die gemeinsam die Schnittstellen von Bildung und Kunst in einer emanzipatorischen und dekolonisierenden Weise analysieren und weiterentwickeln möchten. Gemeinsam mit Nora Landkammer gibt sie die Buchreihe «Studien zur Kunstvermittlung» heraus und bildet sie das Kollektiv e-a-r.
Carmen Mörsch nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

© Caroline Gueye

Caroline Gueye

Caroline Gueye ist eine senegalesische bildende Künstlerin. Sie ist im Senegal geboren und aufgewachsen und hat ihre Hochschulausbildung in Frankreich, den USA und China absolviert. Sie studierte Atmosphärenphysik, Strahlenschutz und nukleare Sicherheit an der Claude-Bernard-Universität, Astrophysik an der Tulane-Universität und Chinesisch an der Shanxi-Universität. Caroline ist seit ihrer Kindheit in ein künstlerisches Umfeld eingetaucht. Sie lebt im Senegal und reist oft nach Frankreich. Sie wurde für die internationale Ausstellung der offiziellen Dakar Biennale 2022 ausgewählt und gewann den ECOWAS-Integrationspreis für die beste visuelle Kunstschaffende in Westafrika.
Caroline Gueye nahm an Le Langage des Objets in Dakar, Senegal am 4. Dezember 2021 teil. Zudem war sie vom 22. bis 24. Mai 2023 Teilnehmerin an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ und vom 25. bis zum 27. Mai 2023 Teilnehmerin des Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge, beides in Dakar, Senegal. Caroline ist  eine der Künstler*innen dessen Werk in der Ré-imaginer le passé Ausstellung im Musée Theordore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin zu sehen ist.

Celina Baljeet Basra

Celina Baljeet Basra is a writer and curator based in Berlin. Since graduating from Free University of Berlin with a degree in Art History in a Global Context, she has worked with numerous art institutions and intiatives in Berlin and internationally–among them Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Galerie im Turm, Nature Morte Delhi, Berlin Biennale and Times Art Center. Celina is co-founder of the curatorial collective The Department of Love. Her first novel will be published in November 2023.
She has been working in the team of TALKING OBJECTS LAB since 2020 and is co-curator, as well as contributor, of the series LA PALABRE (2023).

© Chao Tayiana Maina

Chao Tayiana Maina

Chao Tayiana konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Anwendung von Digitaltechnologie bei der Erhaltung und Verbreitung des afrikanischen Kulturerbes. Sie ist Gründerin von African Digital Heritage (Nairobi) und Mitbegründerin der Initiative „Open Restitution Africa“, sowie des Museum of British Colonialism. Chao Tayiana hat einen MSc in International Heritage Visualization von der University of Glasgow/School of Art und arbeitete für die Science Museum Group als Softwareentwicklerin für digitale Museumsexponate. Sie wurde mit dem Google Anita Borg Stipendium für Frauen in der Technologie ausgezeichnet. Chao Tayiana ist Teil des Kurator*innenteams des TALKING OBJECTS LAB.
 

© Che Applewaithe

Che Applewaithe

Che R. Applewhaite ist ein trinidadisch-britischer Schriftsteller, Filmemacher und Kulturarbeiter. Er engagiert sich international und interdisziplinär für eine Politik der Zeit, der Spezifität, der Beziehung und des kulturellen Prozesses. Sein Debüt-Kurzfilm, A New England Document, hatte seine Weltpremiere 2020 beim Sheffield Doc/Fest. Er hat für Publikationen wie das Harvard Magazine, das Open City Documentary Festival und das Millennium Film Journal geschrieben und für die Künstler-Filmemacher Christopher Harris und Ja'Tovia Gary, für das Harvard-Mindich Program for Engaged Scholarship und die Harvard Art Museums gearbeitet.
 

Chef Kabui

Njathi Kabui ist ein vielseitiger Koch mit einer Leidenschaft für Ernährungsgerechtigkeit, ein führender Experte für Food Literacy, ein medizinischer Anthropologe und ein Biobauer. Er engagiert sich aktiv für die Förderung von Food Literacy als öffentlicher Redner, Blogger, Autor und sozialer Kommentator. Chefkoch Kabui sieht sich selbst als Biokoch, der absichtlich seine eigene disruptive Küche entwickelt hat. Er nennt diese Küche "Afro Futuristic Conscious Cuisine", die eine Mischung aus einheimischen und gesunden Lebensmitteln im Sinne von Souveränität, Gesundheit und Ernährungsgerechtigkeit fördert.
Er hat einen MA in Politikwissenschaft und Philosophie, einen Doppel-Master in Medizinischer Anthropologie und Urbaner Anthropologie und wurde am Centre of Green Studies (CCCC) in North Carolina zum Koch ausgebildet. Er hat außerdem Fachkenntnisse in den Bereichen Kompostierung, Gewürze und Lebensmittelpolitik im globalen Kontext erworben. Seine Arbeit wurde auch von der Diaspora-Gemeinschaft anerkannt, indem er zum Ehrenmitglied der Diaspora-Nationalversammlung als CS-Minister für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit (2020-2022) ernannt wurde.
Chefkoch Kabui vertritt die Ansicht, dass das Beste der afrikanischen Küche in der Zukunft liegt. Er hat diese Küche an weit entfernten Orten wie Afrika, Europa, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten bekannt gemacht. Seine Küche wurde bei verschiedenen Veranstaltungen in Bildungseinrichtungen, Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und Botschaften diskutiert. Er lebt und arbeitet zwischen Kenia und den Vereinigten Staaten.
Chef Kabui nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil.

Cheryl Ogada

Ich bin Cheryl und freue mich sehr, mich als Operations Associate bei African Digital Heritage (ADH) vorzustellen. Ich wohne in Nairobi und meine Reise in die Welt der Denkmalpflege und der digitalen Innovation war einfach nur aufregend. Als lebenslange Geschichtsenthusiastin habe ich einen einzigartigen Weg eingeschlagen, um Traditionen mit modernster Technologie zu verbinden. Meine Rolle bei ADH ermöglicht es mir, meine Leidenschaft für Geschichte in den digitalen Bereich zu übertragen, wo ich durch innovative Lösungen zur Erhaltung kultureller Erzählungen beitrage. Über meine Aufgaben bei ADH hinaus bereitet es mir große Freude, mich für den Schutz von Wildtieren und der Umwelt in ganz Afrika einzusetzen. Dieses Engagement spiegelt nicht nur meine beruflichen Werte wider, sondern auch eine tief verwurzelte Verbindung zu unserer natürlichen Welt. Außerdem lese ich gerne, erkunde die Kunstszene von Nairobi, entdecke neue Orte, wandere durch atemberaubende Landschaften und gehe auf Pirschfahrten. Zurzeit mache ich einen Master-Abschluss in Diplomatie, Entwicklung und internationaler Sicherheit. Dieses akademische Ziel befähigt mich, einen vielseitigen Ansatz zur Erhaltung des kulturellen Erbes zu verfolgen und akademische Strenge mit praktischen Lösungen zu verbinden. Bei ADH habe ich eine Gemeinschaft gefunden, die mit meinem Engagement für die Bewahrung der Vergangenheit übereinstimmt und gleichzeitig die Zukunft in den Blick nimmt. Auf meiner Reise geht es darum, zu einer Bewegung beizutragen, die die Rolle der Technologie bei der Bewahrung des kulturellen Erbes Afrikas neu definiert.
Als Teil von African Digital Heritage ist sie Mitglied des TALKING OBJECTS ARCHIVE TEAM.

© Iman Salem

Chiara Figone

Chiara Figone ist Forscherin, Kuratorin und Herausgeberin. Sie ist die Gründerin und künstlerische Leiterin des Archive Ensemble, einer polyzentrischen Organisation, die von Berlin, Dakar und Mailand aus arbeitet. Sie ist die Verlagsleiterin von Archive Books und Chefredakteurin des Archive Journal. Figone ist Professorin für Verlagswesen und Kunstpublikationen an der Nuova Accademia di Belle Arti - NABA, Mailand, und Mitglied einer COOP-Studiengruppe am Dutch Art Institute. Sie ist Teil des in Dakar gegründeten Kollektivs AWU. Zuletzt initiierte und co-kuratierte sie Publishing Practices (2020-fortlaufend) und Crossings (2022).
Chiara nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

© Argenis Apolinario, courtesy Vera List Center for Art and Politics. Argenis Apolinario

C& Center of Unfinished Business

Das C& Center of Unfinished Business ist ein mobiler Leseraum, der den Besucher*innen eine außergewöhnliche, manchmal befremdliche Auswahl an Büchern bietet, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Kolonialismus befassen – von den deutschen Kolonien über kongolesische Mode bis zu den Kapitalmärkten des 21. Jahrhunderts spannt der Leseraum den Bogen zu den vielen Bereichen, die bis heute vom Kolonialismus beeinflusst sind. Es geht nicht darum, eine konsistente und vollständige Bibliothek zum Thema Kolonialismus zu schaffen, denn: wann sollte sie das jemals sein? Der Kolonialismus ist ein „Unfinshed Business“. Das C& Center for unfinished Busniess ist ein fortlaufendes Projekt von Contemporary And (C&), eine dynamische Plattform zur Reflexion und Verlinkung der Diskurse über zeitgenössische Bildende Kunst. Dazu gehören die Online-Magazine C& Magazine und C& América Latina Magazine, die in mehreren Sprachen veröffentlicht werden. Darüber hinaus werden mehrmals im Jahr die C& Print Issues veröffentlicht. Weitere Projekte neben dem C& Center of Unfinished Busines sind C& Commissions, C& Artists' Editions, die C& Critical Writing Workshops und das C& Mentoring Program für junge Journalist*innen.
Das C& Center of Unfinished Business ist Teil der Ré-imaginer le passé Ausstellung in KINDL, Berlin.

Daeng Khamlao

Daeng Khamlao, in Bangkok geboren und in Hessen aufgewachsen, war die Gründerin und Chefin von The Panda Noodle in Kreuzberg, wo sie hausgemachtes thailändisches Essen servierte, inspiriert von den Gerichten aus den Küchen ihrer Mutter und ihrer Tanten. Mit dem Panda Noodle versuchte Daeng, ein Stück der Straße von Bangkok in ihren Berliner Kiez zu bringen. Schon bald wurde ihr Restaurant zum Treffpunkt der kochbegeisterten Bipoc-Community Berlins. Viele der »Smells Like Collectives«-Veranstaltungen fanden dort statt. Daeng ist seit dem ersten Tag Mitbegründerin des smells like collective. Jetzt hat sich Daeng aus dem Restaurantgeschäft zurückgezogen, um ihre Ambitionen als Schriftstellerin zu verfolgen.
Daeng Khamlao nahm an LA PALABRE #1 – CUTTING FRUITS und LA PAlABRE #5 - REFUSING, EMBRACING, LETTING GO in der Vierten Welt teil.
 

David Frohnapfel

Dr. David Frohnapfel studierte Kunstgeschichte, Vergleichende Literaturwissenschaft und Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Universidad de la Habana in Havanna. Er promovierte an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind dekoloniale Theorie, sozial engagierte Kunst, critical race theory, Queer Theory, Affekttheorie und Karibikstudien. Er arbeitete auch als Kurator der 3. Ghetto-Biennale in Port-au-Prince zusammen mit Leah Gordon, André Eugène und Jean Herald Celeur und kuratierte die Ausstellung NOCTAMBULES on Queer Visualities im Rahmen des Le Forum Transculturel d'Art Contemporain. Er ist auch der Autor von Alleviative Objects. Intersectional Entanglement and Progressive Racism in Caribbean Art (2020) und arbeitete als Vertretungsprofessor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin in den Jahren 2022 und 2023.
David nahm an LA PALABRE #5 - REFUSING EMBRACING LETTING GO in der Vierten Welt teil.

Dembis Clever

DEMBIS CLEVER wurde am 14. April 1989 in Dakar unter dem bürgerlichen Namen DEMBA BANGOURA geboren. Er ist Tänzer und Choreograf aus Medina und lebt seit 1998 in Keur Massar. Da er von klein auf gerne tanzte, besuchte er 2006–2007 seine älteren Brüder, die in der Gruppe CRAZY BOYS tanzten. Im Jahr 2008 begann er sich selbst für das Tanzen zu interessieren und nahm an Tanzwettbewerben namens Battle in den Vororten von Dakar teil. Im Jahr 2013 sammelte er weitere Erfahrungen, als er für drei Jahre an die Tanzakademie Alvine Aley de Blaise Senghor wechselte, wo Jean Temba, Moustapha und Omar Sene von der Kompanie 5e dimension seine Lehrer waren. Dembis Clever nahm an den Francophonie Games 2017 in der Elfenbeinküste im kreativen Tanz und an vielen Tanzfestivals im Land teil. Er hat auch andere Künstler*innen wie die Gruppe TALIF mit Videoclips unterstützt. Seit 2016 nimmt Dembis als Tänzer und Choreograf am COME TO MY HOME Festival in Marokko teil. In den letzten Jahren hat er mit einem der größten Maler der Welt, Kalidou Kassé, an einem Projekt im Museum der schwarzen Zivilisationen gearbeitet.
Dembis nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

© Anna Samlidou

Dena Abay

Dena Abay wurde in Addis Abeba, Äthiopien geboren und wuchs in Köln auf. Ihr künstlerischer Werdegang begann mit Urban Dance und führte sie durch die Musik zur Schauspielerei. Sie sammelte internationale Bühnenerfahrungen in ganz Europa wie z.B im ExFila-Connessioni-Metropolitane in Florenz, Italien. Ihre Berufung führte sie auf Bühnen in London, Windhoek, Paris bis nach Accra. 2017 absolvierte sie ihren Abschluss zur Film- und Fernsehschauspielerin in Köln. Als Schauspielerin und Performance Artist ist Dena Abay seitdem auf unterschiedlichsten Bühnen zu erleben; dazu zählen u. a. das Theaterhaus Dortmund, am Kampnagel in Hamburg, das Ballhaus Naunynstraße in Berlin, der Heidelberger Stückemarkt sowie der Gropius Bau Berlin. Neben ihrer Arbeit am Theater steht Dena Abay außerdem regelmäßig für Film und Fernsehen vor der Kamera. Dazu zählen Fernsehformate wie der Tatort aus Dresden, SOKO Stuttgart,WAPO Bodensee genauso wie Independent Filme. Aktuell läuft der vielfach ausgezeichnete Kurzfilm Get home safe (Regie: Tamara Denić), in dem sie die Hauptrolle der Maya spielt, auf zahlreichen Festivals (u. a. Rome Independent Film Festival). Wenn sie nicht gerade dreht oder Theater spielt schlägt Dena Abays Herz für Kampfsport und Musik. Dena Abay hat an LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS in der Vierten Welt teilgenommen.
 

Edwina Bishop

Edwina hat seit ihrer Jugend im Gastgewerbe gearbeitet, hauptsächlich als Köchin, aber auch im Service und in Bars. Sie wuchs in einem polynesisch-australischen Haushalt auf, in dem sich alle gesellschaftlichen Ereignisse um das Essen drehten, was die Wurzeln ihrer Karriere im Gastgewerbe bildete. Edwina ist 2016 von Australien nach Berlin ausgewandert und hat in einigen der bekanntesten Brunch-Restaurants in Berlin gekocht (Distrikt Coffee, Hallesches Haus, 21 Gramm), bevor sie zusammen mit Bayo Adafin das Love Deluxe eröffnete.
Zusammen mit Bayo nahm Edwina an LA PALABRE #3 - TELLING TALES in der Vierten Welt teil.

© El Hadji Malick Ndiaye

El Hadji Malick Ndiaye

El Hadji Malick Ndiaye ist Wissenschaftler am Institut Fondamental d’Afrique Noire (IFAN), Universität Cheikh Anta Diop in Dakar und Kurator des Museums Théodore Monod, sowie Generalsekretär von ICOM, Senegal. Er war im Leitungsteams der Dak'art 2018 und Kurator der Dak’art 2020. Als Theoretiker und Kurator beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunst, afrikanischem Kulturerbe, globaler Geschichte und afrikanischen Museumsinstitutionen; er lehrt Kunstgeschichte und African Cultural Heritage. Ndiaye promovierte in Kunstgeschichte an der Université Rennes II und ist Absolvent des National Institute of Heritage in Paris und des National Institute of Art History, Paris.
El Hadji Malick Ndiaye ist Teil des Kurator*innenteams des TALKING OBJECTS LAB.

Eleonore Wiedenroth-Coulibaly

Eleonore Wiedenroth-Coulibaly ist Autorin, Übersetzerin, Sprachdozentin, antirassistische und feministische Aktivistin. Die Preisträgerin des Tony-Sender-Preises der Stadt Frankfurt ist Mitgründerin der Zweiten Schwarzen Bewegung in Deutschland und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), die sich 1985 gründete. Sie ist Mitautorin des 1986 erschienenen und heute wegweisenden Werks der Bewegung „Farbe bekennen – Afrodeutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte”. Auch im 2015 erschienenen Sammelband „Kinder der Befreiung. Transatlantische Erfahrungen und Perspektiven Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration” ist ein Beitrag von ihr zu lesen. 2016 war sie anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der ISD-Bewegung Mitherausgeberin des Sammelbands „Spiegelblicke – Perspektiven Schwarzer Bewegung in Deutschland“.
 

Elise Fitte-Duval

Die auf Martinique geborene Künstlerin Élise Fitte-Duval lebt und arbeitet seit etwa zwanzig Jahren im Senegal. Sie machte ihren Abschluss an der École d'Arts Plastiques de la Martinique (DNAP, 1989) und 1996 an der École Nationale Supérieure de Arts Décoratifs de Paris im Fach Fotografie. Sie verfolgt eine fotografische Forschung mit narrativen Formen. Bei den Rencontres Photographiques de Bamako 2011 erhielt sie den Preis Casa Africa für eine weibliche Fotografin. Bis 2018 war Élise Fitte-Duval als Fotoredakteurin bei Panapress, der panafrikanischen Presseagentur mit Sitz in Dakar, tätig. Eine ihrer ersten Serien "Portraits Nus", die sie in Paris, wo sie damals wohnte, aufnahm, wurde 1994 bei der Ausstellung Revue Noire in Bamako und 1998 beim Festival des Trois Continents in Nantes gezeigt und erschien in der Anthologie über die Fotografie der schwarzen Frau: The Black Female Body von Deborah Willis. Auf der Suche nach Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen, hat sie sich mit der kreativen Welt zeitgenössischer afrikanischer Tänzer beschäftigt. Diese Recherche wurde unter dem Titel Danser l'Espoir auf dem Panafrikanischen Festival PANAF in Algier innerhalb der Ausstellung Reflets d'Afrique und in der Galerie Le Manège in der Gruppenausstellung Danses im Juni 2009. Seitdem arbeitet sie weiterhin mit Tanzkompanien zusammen. Sie setzte ihre Serie von Porträts von Menschen in ihrem Kampf mit dem Alltag fort und stellte ihre Serie Vivre les pays dans l'eau 2010 in der Heinrich-Böll-Stiftung in Kapstadt und beim Festival in Fort-de-France aus und wurde schließlich 2011 bei der Biennale von Bamako ausgezeichnet. Danach setzte sie ihre narrative Forschung fort und arbeitete in Dakar, Ouagadougou und Madrid an der Aktualität des Bürgerengagements. Ihre Reflexion über die Stadt und ihre Bewohner entwickelt sich mit der Serie Trottoirs im Jahr 2018 weiter. Sie arbeitet mit Organisationen zusammen, denen sie ihre Vision von Porträts und Landschaften anbietet, insbesondere ihre letzte virtuelle Ausstellung "Géantes Invisibles" (Unsichtbare Riesen) im Jahr 2020.
Das TALKING OBJECTS LAB setzt die Residencies im Musée Théodore Monod mit Élise Fitte-Duval fort.

© Mona Namer

Elsa M’Bala

Elsa M'bala alias A.M.E.T., die zwischen Berlin und Yaoundé lebt, ist eine der wenigen weiblichen Klangkünstlerinnen afrikanischer Herkunft. Indem sie Technologie als ermächtigendes Werkzeug einsetzt und durch ihre eigenen scharfen Beobachtungen, erforscht sie die Zusammenhänge zwischen Rasse, Geschlecht, Technologie und Spiritualität weiter. Elsa M'bala zeigt uns, dass marginalisierte Körper und Stimmen durch gemeinsame Kollektivitäten (wieder) verbunden werden können. Darüber hinaus praktiziert Elsa M'bala seit 2019 auch als Massagetherapeutin. Elsa M'bala präsentierte ihre Texte und Musik bei verschiedenen Veranstaltungen in Europa und auf dem afrikanischen Kontinent: Centre d'art contemporain de Brétigny (F), Bandjoun Station (CMR), Engagement global (DE), Aperture Magazine (USA), Contemporary And (C&) (DE), New Art Exchange Nottingham (UK), Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) (DE), Goethe-Institut Kamerun (CMR), Centre Culturel Français du Cameroun (CMR), Alte Oper Frankfurt (DE), Berlin Biennale (GE), da; augmented reality festival (DE), Dak'Art Biennale für zeitgenössische afrikanische Kunst (SEN), Heroines of Sound (DE), u. a.
Elsa M'bala nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil und an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ vom 22. bis 24. Mai 2023, welches in Dakar, Senegal stattfand. Sie ist eine der Künstler*innen, die an der Ré-imaginer le passé Ausstellung teilgenommen hat.

Erik Stein

Erik Stein ist Softwareentwickler, Informationsarchitekt und Art Director in Berlin, Deutschland. Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet er in diesen Disziplinen, mit dem Schwerpunkt auf Archiven, strategischem Website-Content-Management, Informationsarchitektur als Kunstform und dem Teilen und Bewahren von Wissen. Er war Mitbegründer des frühen Co-Working-Space Bootlab, der sich mit Netzkritik und kritischen Praktiken in Bezug auf neue Technologien befasst. Stein war auch Mitglied des Verlags und Veranstaltungsortes b_books collective. Er hat mit Universitäten, Zeitschriften, Kunstinstitutionen, Künstlern und Wissenschaftlern zusammengearbeitet, um webbasierte Datenbanken einzurichten, die Projekt- und Arbeitsgeschichte sowie Sammlungen und Archive unter technischen, theoretischen und ästhetischen Gesichtspunkten zugänglich machen; Dazu gehören das Haus der Kulturen der Welt Berlin, die wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin, RomArchive - das digitale Archiv der Roma, das Archiv der neuen Gesellschaft für bildende Kunst Berlin, das Harun Farocki Institut, das Cargo Journal/Website für Film, Medien, Kultur, die Zeitschrift Texte zur Kunst, das MARKK Museum am Rothenbaum sowie unter anderem die Künstlerinnen Pauline Boudry, Renate Lorenz und Natascha Sadr Haghigian. Stein studierte Philosophie in Berlin und Paris.
 Erik Stein nahm an dem Decolonial information technology Workshop teil, der im Dezember 2021 online stattfand und an TALKING OBJECTS ARCHIVE @Dakar in Dakar, Senegal vom 17. bis 18. Januar 2023:

© Pape Ndiaye

Fatou Kandé Senghor

Fatou Kandé Senghor ist eine Künstlerin und Filmemacherin, die Dokumentarfilme, Fernsehsendungen und Spielfilme produziert. Sie bildet auch junge Studierende und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten in der Videoproduktion aus. Ihr Dokumentarfilm Giving Birth, der die Bildhauerin Seyni Awa Camara aus der Casamance porträtiert, wurde 2015 auf der Biennale in Venedig gezeigt. Sie hat mehrere Essays zu den Themen Gender, urbane Kulturen und afrikanisches Kino veröffentlicht. Kandé Senghor ist die Gründerin von Waru Studio, einem Kunstzentrum, das junge Künstler*innen, Filmemacher*innen und Forscher*innen zusammenbringt, um die Verbindung zwischen Kunst, Technologie und Politik in Afrika zu erforschen. Im Jahr 2015 veröffentlichte sie WALABOK, An Oral History of Hip Hop in Senegal (Amalion Publishing). Die Publikation ist eine Anthologie von zwei Generationen von Kunstschaffenden, die die Hip-Hop-Bewegung im Senegal ausmachen. Sie dient als Grundlage für eine Fernsehserie, die sich mit der senegalesischen Jugend durch die Brille des Hip-Hop befasst und sowohl die Missstände als auch die positiven Aspekte unserer Gesellschaft thematisiert. Kandé Senghors künstlerische Praxis verbindet Fotografie, Film, öffentliche Installationen, Schreiben und Forschung, in denen sie intime Konzepte wie Identität, Gemeinschaft, Religion, Geschichte und Geografie erforscht. Ihre Hauptleidenschaft ist die Dokumentation des sozialen Wandels, um besser zu erkennen, wie heilige Texte, Poesie und die Legenden der mündlichen Überlieferung das moderne Leben beeinflussen. Kandé Senghor mag es, die Dichotomie zwischen dem Erbe der Vorfahren und der religiösen Praxis (Islam, Judentum und Christentum) zu verwischen, um Erwartungen und Stereotypen zu hinterfragen und zu verkomplizieren. Sie lebt und arbeitet in Thiès.
Fatou Kandé Senghor nahm vom 22. bis 24. Mai 2023 an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ und vom 25. bis 27. Mai 2023 an dem Think Tank in Dakar – Decolonizing Knowledge teil, beide Veranstaltung fanden in Dakar statt. 

© Raimon

Felisha Maria Carenage

Felisha Maria Carenage lässt sich von ererbten Paradigmen der Romantik und Verwandtschaft leiten. Sie nutzt Malerei, Publikationen und interaktive Installationen, um die Neukontextualisierung kultureller Güter in Sprache, Literatur und Geschichte zu untersuchen. Die in Trinidad und Tobago geborene Künstlerin, die derzeit in Frankreich und Deutschland lebt, hat in der Karibik, in den Vereinigten Staaten und in Europa gearbeitet, studiert und gelebt. In ihrer Doktorarbeit HEIMATSCHUTZ: Colonial Continuities in Schleswig-Holstein's Harbour Cities untersucht sie die inhärenten Ungleichheiten in der Architektur und Infrastruktur postkolonialer Städte und deren Rolle bei der Konstruktion und Aufrechterhaltung schädlicher Mythen in der deutschen Erinnerungskultur sowie der Klimaheuchelei. Sie beschäftigt sich mit kolonialen Spuren in Hafenstädten an der Ostsee und arbeitet mit Integrative Geographies an der Europa-Universität Flensburg, die sich mit reparativer Gerechtigkeit beschäftigt, in Kooperation mit Kiel Postkolonial und Flensburg Postkolonial. Parade Créole, ihr Zeichnungs- und Kleidungsprojekt, thematisiert geschlechtliche und rassifizierte Identitäten im häuslichen, öffentlichen und beruflichen Raum. Parade Créole wurde in verschiedenen Versionen bei Alice Yard//Granderson Lab in Port of Spain, Studio Dem in Brooklyn, SAKUKU in Göttingen, Grind&Shine im Kunstverein Hamburg Harburg und FREIRAUM im Museum für Angewandte Kunst, Hamburg gezeigt. Seit 2017 ist sie Lehrbeauftragte für Bildende Kunst an der Muthesius Hochschule für Kunst und Design in Kiel. Derzeit arbeitet sie mit Kunst- und Designstudierenden an einem Glossar, Unbehagen Pflegen, das die Rolle des dekolonialen Denkens als integraler - und nicht als peripherer - Bestandteil der Kunst- und Designausbildung und -praxis hervorheben soll.
Felisha nahm an LA PALABRE #5 - REFUSING EMBRACING LETTING GO in der Vierten Welt teil.
 

© Antoine Tempe

Felwine Sarr

Felwine Sarr ist ein senegalesischer Wissenschaftler und Schriftsteller, der 1972 in Niodior, auf den Saloum-Inseln, geboren wird. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Orleans, wo er 2006 einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften erhält. Als ordentlicher Professor und Inhaber einer Aggregation lehrt er seit 2007 an der Universität Gaston Berger in Saint-Louis. Seine akademische Forschung konzentriert sich auf Wirtschaftspolitik, Entwicklungsökonomie, Ökonometrie, Erkenntnistheorie und religiöse Ideengeschichte. Im Jahr 2010 wurde er mit dem Preis Abdoulaye Fadiga für Forschung in Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Im Jahr 2011 wurde er Dekan der Fakultät für Wirtschaft und Management der Universität Gaston Berger in Saint-Louis und Leiter der neuen Fakultät für Zivilisationen, Religionen, Künste und Kommunikation (CRAC) der gleichen Universität. Er ist Schriftsteller und hat mehrere Romane und Essays veröffentlicht. Als Musiker hat er bisher drei Alben veröffentlicht: »Civilisation ou Barbarie« (2000), »Les Mots du Récits« (2005) und Bassai (2007). Mit den Schriftstellern Boubacar Boris Diop und Nafissatou Dia ist er Mitbegründer des Verlags Jimsaan. Felwine Sarr ist außerdem Herausgeber der Zeitschrift Journal of African Transformation (CODESRIA-UNECA). 2016 organisierte er mit Achille Mbembé in Dakar und Saint-Louis die »Ateliers de la pensée«, die afrikanische und diasporische Intellektuelle und Künstler versammeln, um über die Transformationen der heutigen Welt nachzudenken.
Felwine Sarr nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

Femi Johnson

Olorunfemi Johnson ist ein multidisziplinärer Künstler und Kulturproduzent. Er hat in den Bereichen Film, bildende Kunst und Technologie gearbeitet und mit Organisationen wie den European Union Institutes for Culture, Google Arts and Culture und NGFX zusammengearbeitet. Er ist der Autor des Dokumentarfilms ''Nigerian Museums Homes of Identity and Culture'' und erhielt Stipendien vom Basler Haus des Films in der Schweiz und der GAS Foundation. Er hat seine visuelle Kunst international ausgestellt und Vorträge über die Schnittstelle von Kunst und Technologie gehalten. Derzeit arbeitet er als Digital Heritage Specialist am Edo Museum of West African Art, wo er an einem Projekt zur Digitalisierung afrikanischer Artefakte beteiligt ist.
Er ist Teilnehmer von UNEXPECTED LESSONS #4 – Decolonizing Restitution, G.A.S. Lagos, 10.02.2023.

© Lene Markusen

Field Narratives

Field Narratives ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das ländliche Biografien sowie generationen und kontingentübergreifende Erzählungen als Orte untersucht, an denen transformatives Wissen gefunden und erfahrbar gemacht werden kann. Als mehrjähriges Projekt jenseits institutioneller Logik untersucht Field Narratives das Biografische und das Ländliche als Orte, an denen sich persönliche und gemeinschaftliche Erinnerungen überschneiden und an denen Vorstellungen und Praktiken mit dem Ziel zusammenkommen, uns zu verbinden, zu befreien oder neu zu erden. Field Narratives hat an LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS in der Vierten Welt teilgenommen.

© Yero Black

Fogha MC

Fogha Mc is a non-human self-inflicted severe drapetomania patient, a kulturbanausse, a trickster, liar, criminal, and a multi-award-winning troublemaker. Amongst his numerous awards and recognitions, he recently received the prestigious ban from the Humboldt Forum, he was the first to receive the prestigious award. He was born in a place with no culture and no history until its contact with humanity. In a place where he survived primarily on flesh and watermelons, today, this stereotypical black man that loves water melons either eats them as tasty treats or uses them as political symbol. He also cannot swim, which explains why he would drown in the Mediterranean. He stereotypically embodies everything that whiteness fears about itself and others, and manages from time to time to show whiteness what he has not yet learned to fear. He is a recovering cannibal, a beast of no nation, and a noble savage who is masquerading as a noble critic in academia. His academic motivations are mainly money and the social mobility that might one day allow it to be a human subject. The body of his academic work is a series of irrelevant, redundant, repetitive, barely intelligible, emotional and biased polemic arguments, presented with such disregard or lack of academic skill that they barely pass. He exists primarily as a counterpoint to whiteness and is a tolerated presence in academic spaces for reasons of diversity and colourfulness, the colourblind can not see him. He is a Marxist, not the kind that sits down in ivory towers writing books and jet-setting around the world, eating fine dining, and sleeping in 5-star hotels, he is the kind that takes Marxism seriously, so seriously in fact, he bought the communist manifesto from Amazon.
Fogha MC nahm an La Palabre #6 — LISTENING TO OBJECTS am 14. Dezember 2023 in der Vierten Welt teil.

Franck Freitas-Ekué

Franck Freitas-Ekué promoviert in Politikwissenschaften an der Universität Paris-8 Vincennes - Saint-Denis (Frankreich). Seine Dissertation trägt den Titel "Black Bodies®: Genealogy of a racial identification through the commodification of the body“. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Politik der Repräsentation innerhalb des Black Atlantic und die Konstruktion Schwarzer Identitäten im Kontext der kapitalistischen Wirtschaft. Dieses Jahr war er Mitherausgeber von "Penser avec Stuart Hall". 
Franck Freitas-Ekué nahm an Mapping Academia / The Pathways of Healing and Caring in New York, USA am 17. Dezember 2021, teil. 
 

Gladys Kalichini

Gladys Kalichini ist eine zeitgenössische bildende Künstlerin und Forscherin aus Lusaka, Sambia. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Begriffe wie Auslöschung, Erinnerung sowie Darstellungen und Sichtbarkeiten von Frauen in der Geschichte des kolonialen Widerstands.
Gladys ist derzeit Doktorandin an der Rhodes University in Südafrika und Mitglied des Forschungsprogramms Arts of Africa and Global Souths, unterstützt von der Andrew. W. Mellon Foundation und dem National Research Fund unterstützt wird.
Sie hat 2015 am Àsìkò International Art Programme in Maputo, Mosambik, und 2018 an der zweiten Auflage des Projekts "Women On Aeroplanes" in Lagos, Nigeria, teilgenommen, das unter dem Motto "Search Research: Looking for Collete Omogbai". Zu den ausgewählten Residenzen, an denen sie teilgenommen hat, gehören die Fountainhead Residency in Miami, USA, im Jahr 2017, das internationale Atelierprogramm Künstlerhaus Bethanien in Berlin, Deutschland, im Jahr 2019/2020, unterstützt von der KFW - Stiftung und das Dekoloniale Residenzprogramm, ebenfalls in Berlin.
Gladys Kalichini nahm an Mapping Academia / The Pathways of Healing and Caring in New York, USA am 17. Dezember 2021 teil und steuerte zu LA PALABRE #4 - LEARNING LESSONS in der Vierten Welt mit einem Film bei.

Gülsüm Güler

Gülsüm Güler ist Künstlerin, Fotografin und Mitgründerin des Supper-Clubs TDD. Dabei organisiert Gülsüm, wenn sie nicht selbst kocht, kulinarische Gatherings mit Gastköch:innen, die sie fotografisch begleitet. Gülsüm ist ausserdem Teil des "Smells Like Collectives“, eine Gemeinschaft von BIPOC-Köch:innen, Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Essensliebhaber:innen, die das Geschichtenerzählen nutzen, um Essenskultur zu ihren eigenen Bedingungen zu feiern und zu verhandeln. Sie ist Herausgeberin, Fotografin und Mitgestalterin der Publikation „flavours & friends“, welches im Eigenverlag erschienen ist: es ist ein Kochbuch für grosse Gruppen und erzählt die Geschichte des 15-jährigen Supper-Clubs TDD mit ca.500 ihrer Fotografien. Sie ist ausserdem Vereinsmitglied an der Floating University e.V., ein selbstorganisierter Raum und eine Gruppe, in der sich Praktiker:innen aus den verschiedensten Bereichen treffen, um zusammenzuarbeiten, gemeinsam etwas zu schaffen und fantasievoll an der Zukunft zu arbeiten. Seit 2022 lehrt und gibt sie Fotografie Workshops an der Städelschule in FFM. Gülsüm Düler hat an LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS in der Vierten Welt teilgenommen.

Hamady Bocoum

Hamady Bocoum, geboren in Kanel im Nordosten des Senegal, ist Direktor des Institut Fondamental d’Afrique Noire an der Universität Cheikh Anta Diop und Direktor des Museums of Black Civilizations in Dakar. Zuletzt veröffentlichte er zusammen mit Roderick Mcintosh und Susan Keech Mcintosh „The Search for Takrur – Archaeological Excavations and Reconnaissance along the Middle Senegal Valley“ (Yale University Press, New Haven, 2017).
Hamady Bocoum nahm an Le Langage des Objets in Dakar, Senegal am 4. Dezember 2021 teil.

Halima Diallo

Halima Diallo hat an der Universität Paris in Psychologie promoviert. Sie ist Lehrbeauftragte an der UCAD und bei der NGO Right To Play für die Gleichstellung der Geschlechter zuständig. Halima Diallo hat mit mehreren Organisationen und Einrichtungen der Vereinten Nationen zusammengearbeitet – darunter der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, UN Women und das Welternährungsprogramm – um die Gleichberechtigung, der Teilhabe an Entscheidungsprozessen, der Bekämpfung von Diskriminierung und geschlechtsspezifischer Gewalt und der Gewährleistung gleicher Chancen auf Führungspositionen zu fördern. Im Jahr 2022 wird Halima Diallo von Bundeskanzler Olaf Scholz eingeladen, dem Beirat für Gleichstellungsfragen (GEAC) beizutreten und Empfehlungen im Rahmen der gesamten G7-Agenda zu erarbeiten.
Halima nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.
 

Harriet Chebet Ng’ok

Ich bin eine achtundvierzigjährige afrikanische Frau aus der Gemeinschaft der Kipsigis, die derzeit in Kenia lebt. Ich besitze ein Unternehmen mit dem Namen Harriet’s Botanicals in Nairobi, Kenia, das sich auf afrikanische Pflanzen spezialisiert hat. Wir haben derzeit fünf Produkte: Arorwet (Menstruations- und Verdauungskräuter für erwachsene Frauen) und Tendwet (Prunus Africana und andere Kräuter für erwachsene Männer), Sagawaita für die Gesundheit der Atemwege, Busarek ab Lelaitich für die Darmgesundheit und ein Harriet’s Botanicals Wellness Journal. Die vier Produkte stammen aus Sotik / Kapletundoh und Lelaitich, beide im Bezirk Bomet und anderen Teilen des Rift Valley in Kenia. Ich stamme aus diesen beiden Regionen, da die Heimat meiner Mutter Lelaitich und die meines Vaters Sotik ist. Das Projekt umfasst den Anbau von Heilkräutern und die nachhaltige Ernte und Vermehrung von Bäumen, Sträuchern und Büschen, um die Versorgung heutiger und künftiger Generationen sicherzustellen. Wir verwenden bis zu 50 verschiedene Kräuter für unsere Rezepturen. In dieser Eigenschaft arbeiten wir mit den Gemeinden in diesem Gebiet zusammen, die auch Mitbenutzer und Lieferanten des Rohstoffs sind. Wir sind auch bestrebt, Produkte aus der Maasai-Gemeinschaft zu entwickeln und sammeln wild geerntete und landwirtschaftlich angebaute Rohstoffe aus einem Gebiet namens Kisiriri in Mau Narok. Daher haben wir in diesem Gebiet ein Programm zur Einbindung der Gemeinschaft in die nachhaltige Ernte. An allen drei genannten Standorten nehmen bis zu 400 Personen an unseren Programmen zur Einbindung der Bevölkerung teil, die auch den Austausch von Informationen über die Kräuter und ihre anschließende Verwendung in der Stadt und in der Diaspora umfassen. Innerhalb dieser Gruppe gibt es 50 Kräuterpraktiker, von denen wir 20 für unsere Produkte und für den Aufbau eines kulturellen Archivs unter Vertrag haben. Wir haben mit diesen Gemeinschaften eine Bedarfsanalyse in Bezug auf die Kräutermedizin durchgeführt und potenzielle Standorte für Forschung und Ausbildung sowie für die Übersetzung kultureller und traditioneller Sprachen ermittelt. Zu den von uns verwendeten Kräutern gehören Arorwet (Kap-Esche), Tendwet (Prunus Africana), Sagawaita (Englischer Knauf) und Muarobainne (Neem).
Zuvor war ich als Finanzberater und Investmentbanker in London tätig, zuletzt mit Schwerpunkt auf Klimafinanzierung und Projekten für erneuerbare Energien. Ich habe für JPMorgan Chase, Goldman Sachs und die Financial Services Authority in London gearbeitet. Ich habe an der London School of Economics studiert und habe zwei Abschlüsse: LLB in Rechtswissenschaften im Handelsrecht und LLM in internationalem Bank- und Finanzrecht. Dadurch konnte ich viele Erfahrungen in den Bereichen Finanzmärkte, Compliance und Rechtsfragen in der Unternehmenswelt sammeln. Danach arbeitete ich in Kenia als Unternehmensberater und Projektleiter in den Bereichen erneuerbare Energien, erschwinglicher Wohnraum, Gesundheit und Wasser. Dadurch konnte ich Erfahrungen mit der Führung eines jungen Unternehmens, der Größe und dem Wachstum von KMU in Afrika sammeln.
Seitdem habe ich Patente, Urheberrechte und Warenzeichen erhalten, um meine Erfindungen und Formeln zu schützen. Mein Ziel ist es, einen Markt für pflanzliche Produkte aus Afrika vor Ort und in der Diaspora zu schaffen und nachhaltige Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit Gemeinschaften und Umweltschutz zu entwickeln.
Harriet Chebet Ng'ok nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil und am Anti-Colonial Approaches to Nature Workshop in Nairobi am 15. Juli 2022.

Henri Sagna

Henri Sagna wurde an der Ecole Nationale des Arts de Dakar (Abteilung Umwelt) ausgebildet und erhielt 2005 den ersten Preis des Salon des artistes plasticiens sénégalais (Salon der senegalesischen bildenden Künstler). Einige bezeichnen ihn als den "recycelnden Bildhauer".  Gesammelte und geborgene Elemente fügt der Künstler in seinen Installationen zusammen, die in zahlreichen Museen zu sehen sind, darunter das Musée des beaux-arts de Montréal, das Musée Dapper in Paris und das Museum Der Dinge in Berlin, sowie das Musée de St Louis in Aigues Mortes. Henri Sagna ist ein avantgardistischer Künstler, der mit dem Glauben an klare Grenzen zwischen Malerei, Skulptur und Architektur bricht, denn die Trennlinien sind nicht so wasserdicht … die Volumen treten hervor, die Form springt hervor, die abwechselnden Farbkontraste verstärken die Ernsthaftigkeit des Themas … Sagna konstruiert, formt, mischt Elemente und Formen und jeder Teil seiner Skulpturen ist mit einer präzisen Absicht entworfen. 
Das TALKING OBJECTS LAB setzt die Residencies im Musée Théodore Monod mit Henri Sagna fort. Henri Sagna nahm zudem an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

hn.lyonga

hn. lyonga ist ein Schwarzer, Queerer, interdisziplinärer Schriftsteller, Poet und derzeit Neighbour in Residence im Gropius Bau.
Ich lebe und arbeite in Berlin. Ich habe an anderen Orten gelebt – und sie sind immer noch präsent in meinem Körper, meinen Schriften und in meinem Leben in der Diaspora. Ich bin nicht aus eigener Kraft hierhergekommen oder angekommen. Ich bin auf den Schultern von anderen angekommen. Meine Arbeit konzentriert sich auf das Schreiben, das Erzählen von Geschichten, die Gemeinschaft, die Art und Weise, im Raum zu sein und zu existieren, und auf migratorische Untersuchungen, die für historisch kolonisierte und marginalisierte Gemeinschaften relevant sind. Unter anderem bin ich Nachbar, (Langzeit-)Student, Gründungsmitglied der Black Student Union an der Humboldt-Universität, Mitglied des Kuratoriums von BARAZANI.berlin – Forum Kolonialismus und Widerstand und Mitglied des Field Narratives Collective, das an Ideen von ländlichen Biografien, transgenerationalem und kontinentübergreifendem Storytelling arbeitet. Meine Arbeit qualifiziert sich als Wake Work, weil sie im Raum der Paradoxien rund um die Schwarze Staatsbürgerschaft arbeitet. Und weil es die Arbeit eines kontinuierlichen Bewohnens und Aufbrechens der Episteme ist – Christina Sharpe, In the Wake: On Blackness and Being.
hn. lyonga nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil. hn. lyonga nahm außererdam an LA PALABRE #1 – CUTTING FRUITS und  LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS  in der Vierten Welt teil.
 

© HU/Matthias Heyde

Ibou C. Diop

Ibou Coulibaly Diop ist Literaturwissenschaftler und Kurator. Derzeit erarbeitet er für den Berliner Senat ein Erinnerungskonzept Kolonialismus und ist gemeinsam mit Lorraine Bluche für die Stiftung Berliner Stadtmuseum in der Kompetenzstelle Dekolonisierung tätig. Im Rahmen seiner Dissertation, in der er der global(isiert)en Dimension der Literatur von Michel Houellebecq im Speziellen und der Frage nach Globalisierung und Universalisierung der Literatur im Allgemeinen nachgeht, stellte er fest, dass Globalisierung und Universalisierung als neue Elemente bezeichnet werden, obwohl bereits Senegals erster Präsident Léopold Sédar Senghor das Thema Universalität schon sehr viel früher aufgegriffen hatte. In seiner Arbeit interessiert er sich für die Frage: Wie wir trotz unserer Differenzen zusammenwachsen können und welche Ansätze in der Literatur darüber zu finden sind.
Ibou nahm an LA PALABRE #5 - REFUSING EMBRACING LETTING GO in der Vierten Welt teil. Ibou ist Co-Kurator der Ausstellung Ré-imaginer le passé, die im Musée Théodore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin, zu sehen ist.

Ibrahima Thiam

Ibrahima Thiam wurde 1976 in Saint Louis de Sénégal geboren und studierte Wirtschaftswissenschaften in Dakar. Nach einem Workshop, den das Goethe-Institut während des Monats der Fotografie in Dakar 2009 organisierte, entdeckte er seine Leidenschaft für die Fotografie. Als Autodidakt interessiert er sich für Erinnerungen, Archive, die afrikanische oral history sowie Mythen und Legenden. Ibrahima Thiam sammelt Bilder, von denen einige aus seinem Familienarchiv stammen, was dazu beiträgt, seine Vorstellungskraft zu formen. Seit einigen Jahren entwickelt er außerdem eine Praxis, die die Gottheiten der Lebu-Gemeinschaften beleuchtet. Seine Arbeiten wurden in mehreren nationalen und internationalen Gruppenausstellungen gezeigt, darunter: Raw Material Company, Dakar, Senegal, (2020), The View From Here: Contemporary Perspectives From Senegal, Zuccaire Gallery, SUNY Stony Brook University, New York, USA (2019), Gallery Eulenspiegel, Bale, Schweiz, (2017), Bronx University, New York, USA (2016) sowie Telling Time bei der 10. Ausgabe der Rencontres de Bamako, Biennale Africaine de la Photographie (2015). Er lebt und arbeitet zwischen Saint Louis und Dakar.
Im Rahmen seiner Residency im Museum Théodore Monod in Dakar, Senegal hat Ibrahima Thiam am 26. Mai 2022 an Revisiter les Objets teilgenommen. Zudem nahm er vom 22. bis 24. Mai 2023 an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ in Dakar teil. Ibrahima ist Teil der Ré-imaginer le passé Ausstellung im Musée Théordore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin.
 

Ikal Aang’elei

Ikal ist eine Aktivistin für die Rechte indigener Gruppen, für soziale und ökologische Gerechtigkeit und Community-Organisatorin, die sich für die Einbeziehung indigener Gruppen, insbesondere von Frauen, in die Entscheidungsfindung und Führung in ihren Ländereien und Territorien einsetzt. Sie ist Direktorin und Programmleiterin von Friends of Lake Turkana (FoLT), einer Organisation, die sie mitbegründet hat. FoLT arbeitet mit und im Namen von Communities im Turkana-Becken, um kollektive soziale, wirtschaftliche, kulturelle, ökologische und territoriale Gerechtigkeit zu fordern. und die Beteiligung indigener Gemeinschaften zu fördern. Die Schwerpunkte sind: 1) Frauen in Führungspositionen - stärkere Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen; 2) Stärkere Einbindung der Communities in Haushalts-, Politik- und Entwicklungsprozesse; 3) Schutz des Turkana-Sees - Forderung nach einer besseren Bewirtschaftung des Ökosystems; 4) Wahrung von Land- und Umweltrechten. Ikal ist derzeit Doktorand am Fachbereich Geographie der Universität Leicester und hat einen Master in Public Policy am Fachbereich Politikwissenschaft der State University of New York (SUNY) Stony Brook sowie einen Bachelor an der Universität Nairobi.

© Andreas Roth

Isabel Raabe

Isabel Raabe ist Kuratorin und Projektentwicklerin und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Zeitgenössischen Tanz und später Kulturmanagement und kuratierte zahlreiche interdisziplinäre internationale Kunst- und Kulturprojekte.  Sie interessiert sich für kuratorische und künstlerische Strategien, die westliche Perspektiven und Denktraditionen durchbrechen. Sie initiierte zuletzt das RomArchive – Digitales Archiv der Sinti und Roma, welches von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde, 2019 online ging und den European Heritage Award 2019 und den Grimme Online Award 2020 gewann. Isabel Raabe hatte die Idee zu TALKING OBJECTS, das aus dem TALKING OBJECTS LAB und dem TALKING OBJECTS ARCHIVE, einem digitalen Archiv für dekoloniale Wissensproduktion, das 2024 online gehen soll, besteht.
 

© Israel Kaunatjike

Israel Kaunatjike

Israel Kaunatjike wurde 1947 in Okahandja, dem Gedenkort der Herero, in Namibia geboren. Seit 1970 lebt er in Berlin. Als Herero-Aktivist engagiert er sich für die Anerkennung des Völkermordes an den Herero und Nama im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika, heute Namibia. In Berlin ist er Mitglied des Bündnisses „Völkermord verjährt nicht“ und arbeitet mit Berlin Postkolonial e.V.
 
 
 

© Melih Demirkol

Jasmin Anna Awale

Jasmin Anna Awale ist seit April 2022 Masterstudentin der globalen Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Afrika an der FU Berlin. Zwischen 2022 und 2023 nahm sie an einem von kulturweit und der deutschen UNESCO-Kommission organisierten Tandem-Austausch teil, der sich mit den Geschichten des Kolonialismus und den Perspektiven unserer postkolonialen Gegenwart beschäftigte. In ihrer Studienzeit hat sich Jasmin intensiv mit Reaktionen von Betrachter*innen auf Skulpturen, die als weiblich gelesen werden, beschäftigt. Derzeit ist sie auf der Suche nach neuen Forschungsinteressen.

Jeanne Mizero Nzakizabandi

Jeanne Mizero Nzakizabandi ist Kuratorin, Vermittlerin und Autorin. Sie lebt im Rhein Main Gebiet wo sie Politikwissenschaften und Philosophie im Bachelor und Curatorial Studies im Master studiert hat. Vor diesem Hintergrund strebt sie eine transdisziplinäre Praxis an, welche nicht zuletzt Fragen rund um Community Care mit einbezieht. Jeannes Interessen umfassen post- und dekoloniale Theorien, Schwarze deutsche Geschichte sowie Schwarz – feministische Theoriebildung insbesondere in Bezug auf Körperpolitiken. In der Vergangenheit hat sie u. a. für das Historische Museum Frankfurt, den Frankfurter Kunstverein und die Bundeskunsthalle Bonn gearbeitet.

© Jim Chuchu

Jim Chuchu

Jim Chuchu ist Filmemacher, Musiker und bildender Künstler; er lebt und arbeitet in Nairobi, Kenia. Er ist Mitbegründer von The Nest Collective – einem multidisziplinären Künstler*innen-kollektiv mit Sitz in Nairobi. 2015 war Jim Chuchu Mitbegründer von HEVA, einem ostafrikanischen Fonds für kreative Unternehmen mit Sitz in Kenia, der in den Sektor der Kreativwirtschaft in der ostafrikanischen Region investiert. Seine Filme und künstlerischen Arbeiten wurden u.a. im MoMA, auf den Filmfestivals von Toronto, Berlin und Rotterdam, im Museum of Contemporary Photography, im Guggenheim Bilbao und im Vitra Design Museum gezeigt. Für UNEXPECTED LESSONS war Jim Chuchu Teil des Kurator*innenteams des TALKING OBJECTS LAB.

Josephine Apraku

Josephine Apraku ist Afrikawissenschaftler*in und Referen*in für intersektionale rassismuskritischekritische Bildungsarbeit. Als Lehrbeauftragte*r hat Josephine Apraku unter anderem an der Alice Salomon Hochschule und der Humboldt-Universität zu Berlin unterrichtet und als Kolumnist*in für Magazine wie EDITION F und Missy Magazine geschrieben.
Josephine Apraku nahm an UNEXPECTED LESSONS #3 - Decolonizing Romantik teil, einer digitalen Veranstaltung, die am 10. Dezember 2022 in Berlin stattfand.

Jumana Manna

Jumana Manna ist eine bildende Künstlerin und Filmemacherin. In ihrer Arbeit untersucht sie, wie sich Macht artikuliert, und konzentriert sich dabei auf den Körper, das Land und die Materialität in Bezug auf koloniales Erbe und die Geschichte von Orten. Durch Bildhauerei, Filmemachen und gelegentliches Schreiben beschäftigt sich Manna mit den Paradoxien der Bewahrungspraktiken, insbesondere in den Bereichen Archäologie, Landwirtschaft und Recht. Ihre Arbeit befasst sich mit der Spannung zwischen den modernistischen Traditionen der Kategorisierung und Konservierung und dem widerspenstigen Potenzial der Zerstörung als integraler Bestandteil des Lebens und seiner Regeneration. Jumana ist in Jerusalem aufgewachsen und lebt in Berlin.
Jumana Manna nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil.
 

Kahira Ngige

Kahira Ngige ist Urbanist und interessiert sich dafür, wie Design die kulturelle Produktion beeinflusst und Städte formt. Seine Artikel sind im Avery Journal der Columbia University, in der New York Review of Architecture, in UD:ID der Graduate School of Design der Harvard University und in Publikationen des Goethe-Instituts erschienen. Darüber hinaus wurden Kahiras Fotografien in der Kirkland Gallery in Cambridge, MA, ausgestellt. Kahira hat einen Master-Abschluss in Stadtplanung von der Harvard University und lebt und arbeitet in Nairobi, Kenia.
 

© Thuranira Jones

Karwitha Kirimi

Karwitha Kirimi ist ein*e in Nairobi, Ostafrika, lebende Künstler*in und Schriftsteller*in. Karwitha arbeitet mit Worten, Bildern, Ritualen und Recherchen. Karwithas poetische Praxis befasst sich mit dem Wort, der Linie, der Stille und dem Raum. Die Performance dient als Medium für rituelle Praktiken – Karwitha tritt dort auf, wo die Geliebten zu finden sind.
Für Karwitha bedeutet Kulturarbeit, mit den Grundpfeilern der Realität zu arbeiten. Die Fragen, die in der Dunkelheit auftauchen, treiben Erkundungen voran. Karwithas Arbeit steht im Dienst von Welten, in denen afrikanische Babys frei, geliebt, ganz und komplex sind. Karwitha wird durch die Vorfahren und Gemeinschaften ermöglicht. Das Spiel ist für Karwitha Prozess und Antrieb zugleich. Wenn Karwitha nicht unter den Bäumen herumlungern, kann man Karwitha beim Trinken des Mondes antreffen.
 

© Jan Van Endert

Kavita Meelu

Kavita Meelu ist kulinarische Kuratorin, Kulturanthropologin und Community-Organisatorin. In den letzten 14 Jahren hat sie eine Reihe verschiedener Projekte ins Leben gerufen, die aufstrebende Lebensmittelunternehmer*innen beim Aufbau unabhängiger Unternehmen unterstützen. Zu ihren Projekten mit den Schwerpunkten Märkte, Migration und Kultur gehören Street Food Thursday, Burgers & Hip Hop und Kebabistan, um nur einige zu nennen. Kavitas Forschungen zu den Überschneidungen von Race, Macht und Gastronomie an der SOAS brachten sie dazu, das »Smells Like Collective« mitzugründen. Eine Gemeinschaft von BIPOC-Köchen und Köchinnen, Künstler*innen, Schriftsteller*innen, angehenden Köchen und Köchinnen, Restaurantbesitzer*innen und Essensliebhaber*innen, die das Geschichtenerzählen nutzen, um die Essenskultur zu ihren eigenen Bedingungen zu feiern und zu verhandeln. Neben ihrer Arbeit als freiberufliche Kulturanthropologin entwickelt Kavita derzeit eine Fernsehsendung, die unsere Lieblingsspeisen nutzt, um unsere größten sozialen Probleme zu erforschen.
Kavita Meelu nahm an LA PALABRE #1 – CUTTING FRUITS in der Vierten Welt teil.
 

Kaylin Eu

Nachdem Kaylin Eu in Berlin einen Mangel an malaysischen und singapurischen Gerichten festgestellt hatte, gründete sie im Mai 2017 Ma-Makan. Kaylin war einige Jahre zuvor in die deutsche Hauptstadt gezogen und beschloss, die Gerichte zu kochen, die ihre Eltern aus Singapur in ihre Heimatstadt Melbourne mitgebracht hatten - nicht nur für sich selbst, sondern auch für den Appetit des Publikums. Alle Gewürzpasten, Würzmittel und Brühen werden von Grund auf selbst hergestellt und mit traditionellen Methoden zubereitet, ohne dabei die Persönlichkeit der Köchin zu vernachlässigen. In den folgenden Jahren veranstaltete Ma-Makan mehrere ausverkaufte Pop-up-Essen in der ganzen Stadt, war acht Monate lang in Neukölln zu Gast und öffnete im November 2022 schließlich die Türen zu seinem ersten Ladengeschäft in Kreuzberg, Ma-Makan Kopitiam. Die Gerichte von Ma-Makan sind Erinnerungsstücke: der Geschmack der Hausmannskost einer Familie, die Geschichte und das Erbe, das nur durch die Küche weitergegeben werden kann.

Keguro Macharia

Keguro Macharia (Pronomen a/u/he) ist ein unabhängiger Wissenschaftler aus Nairobi, Kenia. Macharia erforscht in seiner wissenschaftlichen Arbeit das Verhältnis von Differenz und Freiheit in der Schwarzen Diaspora und konzentriert sich dabei besonders auf die Nahtstelle zwischen Afrika und der Afro-Diaspora. Macharia ist der Autor von Frottage: Frictions of Intimacy across the Black Diaspora (NYU Press, 2019), Gewinner des Alan Bray Memorial Prize 2020. Weitere Texte sind in Brick, GLQ, Research in African Literatures, Callaloo, Critical Arts, The Cambridge Companion to Queer Studies und The Queer African Reader erschienen. Macharia bloggt unter gukira.wordpress.com und ist auf Twitter als @keguro zu finden.
 

Kofi Sika Latzoo

Kofi, Kreativdirektor und Mitbegründer von Musel, hat seine Kreativität auf der Grundlage seiner Erfahrungen in drei verschiedenen Kulturen entwickelt: Togo, wo er herkommt, Gabun, wo er geboren wurde, und Senegal, wo er 20 Jahre seines Lebens verbracht hat. Kreativ, panafrikanisch und futuristisch. Sein Wagemut und seine Führungsqualitäten im Bereich der Kreativwirtschaft öffneten ihm die Türen zum NASA Open Data Innovationsprogramm (Spaceapps), das er fünf Jahre lang im Senegal leitete. Die Institution, die die NASA Museum Alliance ins Leben rief.
Er verfügt über 15 Jahre Erfahrung im Bereich Grafikdesign, 10 Jahre in der Videospielbranche und hat 10 afrikanische Länder bereist, darunter Äthiopien, Südafrika, Senegal und Algerien. Er kennt die Herausforderungen und Codes des afrikanischen Erbes im digitalen Zeitalter. Er ist anerkannter GIZ/BMZ-zertifizierter Gamification Consultant für sein zukunftsorientiertes Denken in Sachen Digitalisierung, Engagement und unkonventionelles Denken. Kofi hat eine e-estonia e-residency (e-nationality) von Estland, der fortschrittlichsten digitalen Gesellschaft der Welt.
Das Microsoft Education Center hat Kofi kürzlich zum Microsoft Innovative Educator Expert und zum Microsoft Esport Leader 2021 erklärt. Im Jahr 2022, während des 40-jährigen Jubiläums des Weltmarktführers für Kreation und Design Adobe, wurde er offizieller Adobe Express Botschafter, der die Produktionsphilosophie rund um Grafikdesign in Westafrika vorantreibt und weiterbildet.
Kofi Sika Latzoo nahm an TALKING OBJECTS ARCHIVE @Dakar in Dakar, Senegal vom 17. bis 18. Januar 2023 teil. 

Kylie Kiũngũyũ

Kylie Kiunguyu ist eine Kommunikationsspezialistin mit einer Vorliebe für Poesie und kreatives Schreiben. Sie verfügt über mehr als neun Jahre Erfahrung im Unternehmens- und Non-Profit-Sektor. Als begeisterte Panafrikanistin und Verfechterin sozialer Gerechtigkeit setzt sie sich in ihren Veröffentlichungen für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRHR), Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, Vertretung von Minderheiten, soziale Gerechtigkeit, afrikanisches Wissen und afrikanische Geschichte, Klimaschutz, Naturschutz und Regeneration ein.
Ihre redaktionelle Arbeit ist auf Plattformen wie This is Africa, Daily Nation und Love Matters zu finden. Sie hat außerdem Beiträge zu den Anthologien „Akello“ und „A Side of Raunch“ veröffentlicht und hortet auf ihrem Blog „Beads and Mirrors“ (Perlen und Spiegel) leidenschaftlich persönliche Beiträge. Sie ist Teil von African Digital Heritage und Mitglied des TALKING OBJECTS ARCHIVE TEAM.

Laïty Fary Ndiaye

Ich bin Soziologin und Community-Organisatorin mit über zehn Jahren Erfahrung in den Bereichen Forschung, Interessenvertretung, Community Building, Projektmanagement, Monitoring und Evaluierung im Senegal und in Kanada. Derzeit arbeite ich als Gleichstellungsberaterin für FAR (Femmes Agriculture Résilientes) in den Gebieten Kolda, Sedhiou und Tamba im Senegal. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund einbezogen werden und dass ihre Stimmen gehört werden. Das bedeutet, dass ich an Instrumenten und Aktivitäten für die Interessenvertretung arbeite, Landwirtschaftsorganisationen auf dem Weg zu einer besseren Berücksichtigung von Frauen begleite und Schulungen zum Thema Geschlechtergleichstellung vorbereite und durchführe. 
Ich bin Mitbegründerin des Jàma-Kollektivs, das die Kampagne #DeetDuWaaw #SiifNaDakk ins Leben gerufen hat, um das Bewusstsein zu schärfen und gemeinschaftliche Strategien zur Bekämpfung sexueller Gewalt im Senegal zu entwickeln. Außerdem bin ich Lehrbeauftragte an der Saint Paul's University in Ottawa, Kanada, und unterrichte in meinen Kursen die Themen Gender, Rasse, Ethnizität und kritische Entwicklungstheorien. Im Jahr 2005 erhielt ich im Rahmen meines Master-Abschlusses ein Stipendium des CODESRIA Small Grants Programme. Derzeit bin ich wissenschaftliche Mitarbeiterin am Simone de Beauvoir Institute (Concordia University).
Laïty Fary Ndiaye nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

LAM Sisterhood

LAM Sisterhood ist ein preisgekröntes Content-Studio, das die Welt mit Geschichten füllt, in denen sich afrikanische Frauen gesehen, gehört und geliebt fühlen. Von der Produktion eines Kinderpodcasts "KaBrazen - Unsere reichen Geschichten für unsere Kleinen" bis hin zur Lehre ihrer einzigartigen kollaborativen Schaffensmethoden in Stanford, NYU umfassen ihre multimedialen Arbeiten mehrere Disziplinen wie Film, Bühne, Audio-Storytelling und Erlebnistheater.
 

© Jerry Joe

Lamin Leroy Gibba

Lamin Leroy Gibba [er/ihm] ist Schauspieler, Autor und Produzent. Er studierte Schauspiel und Film an der New School Universität in New York. Engagements folgten u.a. am Classical Theater of Harlem, Performance Space New York, Theater Oberhausen, Kampnagel Hamburg, Ballhaus Naunynstraße sowie in Film- und Fernsehproduktionen. Zu seinen Kurzfilmen gehören FEVER SOURCE, CLOUD ZERO und HUNDEFREUND. Letzterer gewann den ersten Preis beim Internationalen Kurzfilmfestival Berlin, wurde für die Lola nominiert und unter anderem beim Tribeca Film Festival gezeigt. Sein Theaterstück DOPPELTREPPE ZUM WALD gewann beim 40. Heidelberger Stückemarkt, den Publikumspreis sowie den SWR2 Hörspielpreis. 2023 erschien Lamin auf der europäischen Forbes 30 under 30 Liste in der Kategorie Entertainment. Seine Serie Schwarze Früchte, in der er Showrunner, Drehbuchautor und Hauptdarsteller ist, wird 2024 in der ARD Mediathek ausgestrahlt. Lamin lebt und arbeitet in Berlin.
Lamin Leroy Gibba nahm an UNEXPECTED LESSONS #3 - Decolonizing Romantik teil, einer digitalen Veranstaltung, die am 10. Dezember 2022 in Berlin stattfand. Zudem nahm Lamin an LA PALABRE #6 - LISTENIN GOT OBJECTS am 14. Dezember 2023 in der Vierten Welt teil. 

Lene Markusen

Lene Markusen ist eine bildende Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit historischen Diskontinuitäten und räumlichen Ungleichheiten und aktiviert die katalytischen und Mikro-utopischen Momente von Performance und Storytelling. Durch Zeichnungen, Filme und Videoinstallationen macht sie die Probleme und Sehnsüchte von Frauen – in unterschiedlichen politischen Situationen und Systemen vom Sozialismus bis zum Kapitalismus – ästhetisch und erzählerisch erfahrbar. In jüngster Zeit interessiert sie sich für das Thema des transkulturellen Gedächtnisses, für dass sie das Leben von europäischen Migrantinnen verfolgt, die von Ost nach West gezogen sind. Anhand von Gesprächen und Interviews erforscht sie in Deutschland, Dänemark und Italien Lebensgeschichten und Somatik aus einer ökofeministischen und postsozialistischen Perspektive. Ihre Filme und Videoinstallationen wurden unter anderem im Haus der Kulturen der Welt, im Kunstverein Braunschweig, beim BeFem Festival in Belgrad, im Centre for Contemporary Arts in Glasgow, im Museum für Moderne Kunst in Moskau, in den Deichtorhallen in Hamburg, im Museum für Neue Kunst in Freiburg, in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, in der Hamburger Kunsthalle, bei Photo Paris, in der Halle für Kunst in Lüneburg, in der K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, im Stuk in Leuven und in der Bundeskunsthalle in Bonn ausgestellt. 2021 wurde sie mit dem Villa Romana-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2019 veröffentlichte sie ihr Artistbook Sisters Alike. Female Identities in the Post-Utopian bei Spector Books. Bis 2017 war sie Professorin an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg. Im Rahmen des Field Narratives Collective spürt sie den persönlichen Erinnerungen an Geschlechterunterdrückung in den agrarischen Biografien ihrer weiblichen Vorfahren nach. Lene Markusen hat an LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS in der Vierten Welt teilgenommen.
 

Lucky 3

Lucky 3 (gegründet 2019) ist ein Kollektiv, das von Darren Mark, Dýrfinna Benita Basalan und Melanie Ubaldo, isländischen Künstlern mit philippinischen Wurzeln, gegründet wurde. 
Als bestenfalls unzuverlässige Erzähler sprechen unsere Stimmen von der Diaspora - von Menschen, die mit ständiger Vertreibung, Renovierung und der Rettung des Erbes angesichts des kulturellen Verlusts konfrontiert sind. Mit einer unverblümten Ehrlichkeit und Verletzlichkeit befasst sich das Kollektiv mit Themen wie der Erfahrung philippinischer Einwanderer in Island, Vertreibung und Rassismus, aber nicht nur damit.
Lucky 3 nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil.

© Magnus Elias Rosengarten

Magnus Elias Rosengarten

Magnus Elias Rosengarten ist ein Kurator, Autor und Performer, dessen Arbeit an der Schnittstelle von Diskurs/Performancekuration, Film und Video/öffentlicher Programmierung und Kritik angesiedelt ist. In seiner Praxis befasst er sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Körper und Raum in der zeitgenössischen Kunst. Zentrale Fragen sind: Welche Räume machen einige Körper zu einem politischen Thema und andere nicht? Wer hat die Macht, Körper zu definieren, und welche Realitäten werden in diesem Sinne geschaffen? Er hat u. a. für ContemporaryAnd Magazine (C&), Artforum und X. Berlin Biennale geschrieben und publiziert sowie Arbeiten im Kraine Theatre, New York City (2016), im California African American Museum, Los Angeles (2018) und im Ballhaus Naunynstraße (2023) präsentiert. In jüngerer Zeit kuratierte er öffentliche Programme für den Gropius Bau und die Berliner Festspiele.
Magnus moderierte und interviewte für verschiedene Talking Objects-Projekte, unter anderem für UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021. Zudem moderierte Magnus in 2023 drei wundervolle LA PALABRE Abende in der Vierten Welt teil.
 
 

© Marina Ackar

Mahret Ifeoma Kupka

Dr. Mahret Ifeoma Kupka ist Kunstwissenschaftlerin, freie Autorin und seit 2013 Kuratorin für Mode, Körper und Performatives am Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main. In ihren Ausstellungen, Vorträgen, Texten und interdisziplinären Projekten befasst sie sich mit den Themen Zukunft, Erinnerungskultur, Repräsentation und der Dekolonisierung von Kunst- und Kulturpraxis in Europa und auf dem afrikanischen Kontinent. Sie ist Beiratsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) e.V. und Sprecherin der Neuen Deutschen Museumsmacher*innen. Mahret Ifeoma Kupka ist Teil des Kurator*innenteams des TALKING OBJECTS LAB und hat an LA PALABRE #4 - LEARNING LESSONS in der Vierte Welt teilgenommen.
 

Maïssa Tounkara

Maïssa Tounkara wurde am 2. März 1967 in Saint Louis, der ersten Hauptstadt der AOF (Französisch-Westafrika), geboren, genauer gesagt in Ndoiloféne im Bezirk Sor im Norden Senegals. Er war eines von elf Kindern und musste von klein auf den Koranunterricht und die akademische (französische) Ausbildung miteinander verbinden, wie es die Traditionen von Saint Louis vorschreiben. In seiner Jugend war er aufbrausend, widerspenstig und ein Unruhestifter. Er flüchtete sich in die Lektüre, die es ihm zweifellos ermöglichte, zu entkommen und bestimmte Aspekte des Lebens zu verstehen. Seine Leidenschaft für das Lesen stammt anscheinend von seiner Mutter, die damals Krankenschwester war und ihm Bücher mitbrachte. Durch die Bücher, die er las, entdeckte er verschiedene Kunstwerke, die ihn schließlich faszinierten. Diese Faszination verwandelte sich in eine intensive Leidenschaft für die Kunsterziehung, genauer gesagt für das Zeichnen.
Maïssa Tounkara nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

Malick Ndiaye

El Hadji Malick Ndiaye ist Wissenschaftler am Institut Fondamental d’Afrique Noire (IFAN), Universität Cheikh Anta Diop in Dakar und Kurator des Museums Théodore Monod, sowie Generalsekretär von ICOM, Senegal. Er war im Leitungsteams der Dak'art 2018 und Kurator der Dak’art 2020. Als Theoretiker und Kurator beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunst, afrikanischem Kulturerbe, globaler Geschichte und afrikanischen Museumsinstitutionen; er lehrt Kunstgeschichte und African Cultural Heritage. Ndiaye promovierte in Kunstgeschichte an der Université Rennes II und ist Absolvent des National Institute of Heritage in Paris und des National Institute of Art History, Paris. El Hadji Malick Ndiaye ist Teil des Kurator*innenteams des TALKING OBJECTS LAB.

© Mamarame Seck

Mamarame Seck

Dr. Mamarame Seck ist Wissenschaftler am Fundamental Institute of Black Africa (IFAN), in der Abteilung für afrikanische Sprachen und Zivilisationen, genauer gesagt im Sprachlabor. Außerdem ist er Kurator des Historischen Museums von Gorée.
Dr. Seck promovierte an der Universität von Florida in den Vereinigten Staaten, wo er einige Jahre lang lehrte, bevor er zum IFAN kam. Er ist der Autor mehrerer Veröffentlichungen, von denen die jüngste ist: Youssou Ndour: A Cultural Icon and Leader in Social Advocay (2020), erschienen bei Peter Lang, New York.
Dr. Mamarame Seck interessiert sich für die Sprache und den Diskurs der Wolof, die mündlichen Produktionen der Sufis in Westafrika und die senegalesische Kultur und Gesellschaft. Seine jüngsten Untersuchungen konzentrieren sich auf das Manuskript und die senegalesischen Ursprünge des muslimischen Sklaven Omar Ibn Said, der 1807 gefangen genommen und nach Charleston, North Carolina, USA, deportiert wurde.
Dr. Mamarame Seck nahm an Le Langage des Objets in Dakar, Senegal am 4. Dezember 2021 teil.

Mame Penda Ba

Mame Penda Ba ist Professorin für Politikwissenschaft, ehemalige Sonderberaterin des Rektors und ehemalige Prodekanin der Fakultät für Rechts- und Politikwissenschaften an der Gaston Berger Universität Saint-Louis (Senegal).  Derzeit ist sie Chefredakteurin von Global Africa, einer interdisziplinären und panafrikanischen Zeitschrift zu globalen Themen, die auf Französisch, Englisch, Arabisch und Suaheli erscheint. Sie ist Geschäftsführerin der African Studies Association in Africa (ASA-A) und Mitherausgeberin von Critical Investigations around Humanitarianism in Africa (Cihablog). Außerdem leitet sie das Laboratoire de recherche sur les sociétés et les pouvoirs Afrique/Diaspora (LASPAD/ www.laspad.org). Mame Penda Ba ist außerdem Mitglied mehrerer internationaler Forschungsnetzwerke. In den letzten Jahren konzentrierte sich ihre Forschung auf die Analyse der öffentlichen Politik, insbesondere in den Bereichen wissenschaftliche Forschung, Bildung, Gender und Datenpolitik.
Mame Penda Ba nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

© Yero Adugna

Mansour Ciss Kanakassy

Ciss hat die Suche nach den Bedeutungen traditioneller Formen nie aufgegeben. Sein Werk, das heute auch die neuen digitalen Medien nutzt, setzt seine Bezugspunkte historisch sowohl auf die aus dem Kolonialismus hervorgegangenen Machtverhältnisse als auch auf vorkoloniales Wissen und dessen Symbolik. In Anlehnung an die Kongo-Konferenz in Berlin von November 1884 bis Februar 1885, hat der Künstler Mansour Ciss Kanakassy, ein in Berlin lebender Senegalese, 2001 ein Kunstlabor, names Laboratoire de Déberlinisation gegründet. Dieses Labor ist ein konzeptueller, aktiver Raum für Kunst, der darauf abzielt, Ausbeutung, Ideologien und merkantile Praktiken, die Ende des 19. Jahrhunderts in Afrika angewandt wurden, zu entlarven. Das Projekt arbeitet kollaborativ und bezieht verschiedene Berufsgruppen und künstlerische Praktiken mit ein. In Anbetracht der unüberwindlichen Hindernisse, die das Aufkommen einer einheitlichen Währung und eines einheitlichen Raums der Mobilität und des Austauschs auf unbestimmte Zeit verhindern, hat Mansour Ciss Kanakassy sich mit weiteren Künster*innen an die Stelle der Staaten gesetzt, um das scheinbar Unmögliche zu erreichen: Der Afro. Der Afro ist eine imaginäre Einheitswährung für Afrika, ist die künstlerische Antwort auf die gescheiterte Politik der Ära nach der Unabhängigkeit. Der Afro ist ein konzeptionelles Werk, das sich aus vielfältigen Praktiken wie Installation, Druck, Performance und öffentlicher Vortrag zusammenstellt.
Mansour Ciss Kanakassy nahm vom 22. bis 24. Mai 2023 an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ in Dakar teil. Er ist Teil der Ré-imaginer le passé Ausstellung im Musée Théordore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin.

© Barbara Dietl

Martha Hincapié Charry

BIPoC Kolumbianische Künstlerin, dekoloniale Kuratorin, Choreografin, Performerin und Forscherin. Martha machte ihren Master in Kunst an der Universität der Künste, UdK Berlin. Sie studierte Tanz in ihrem Heimatland und absolvierte ihr Tanztheater- & Solotanzstudium an der Folkwang-Hochschule Essen unter der Leitung von Pina Bausch. 2019 war sie Pina Bausch-Stipendiatin. 
Ihre eigenen Stücke wurden zu Festivals und Spielstätten in Europa, Asien und Amerika eingeladen. Sie ist künstlerische Leiterin des Plataforma/SurReal Berlin Festivals. In ihrer kuratorischen Praxis reflektiert sie über (de)koloniale Prozesse und Formen des Überlebens, die Künstler bei ihrer Migration nach Europa oder als Teil lokaler Utopien erfahren haben. 2021/22 war sie assoziierte Kuratorin des ENCOUNTERS Programms am Radialsystem Berlin.
Hincapié Charry hat mehrere Lernräume geschaffen, die sich mit unterrepräsentierten und ausgeschlossenen BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) Ausdrucksformen und Kämpfen beschäftigen. Sie hat durch eine transdisziplinäre Reflexion über den Körper einen Dialograum zwischen den Kontinenten eröffnet, in dem die Themen Klimachaos, die Beziehung zwischen Kunst, Mensch/Mehr-als-Mensch und die sichtbare mit der unsichtbaren Welt eine Plattform finden.
Martha Hincapié Charry nahm an LA PALABRE #3 - TELLING TALES in der Vierten Welt teil. 

© Marisa Maza

María do Mar Castro Varela

María do Mar Castro Varela ist Diplom-Psychologin, Diplom-Pädagogin, promovierte Politikwissenschaftlerin und hat eine Professur für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Postcolonial Studies, Queer Studies, Trauma und Emanzipation. Castro Varela studierte Pädagogik und Psychologie an der Universität zu Köln und promovierte 2005 in Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Thema »Utopische Diskurse von Migrantinnen«. Castro Varela schrieb unter anderem zusammen mit Nikita Dhawan »Postkoloniale Theorien: Eine kritische Einführung« (2005/2020), zusammen mit Yener Bayramoglu »Pos/Pandemische Leben. Eine neue Theorie der Fragilität« (2021), zusammen mit Max Appenroth: »Trans Health. International Perspectives on Care for Trans Communities (2022) und zusammen mit Bahar Oghalai: »Freund*innenschaften. Dreiklang einer politischen Praxis (2023).
María do Mar nahm vom 22. bis 24. Mai 2023 an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ in Dakar teil.

Matthew Blaise

Matthew Blaise ist ein nicht-binärer, offen schwuler, preisgekrönter Aktivist für LGBTQ+ Rechte. Sie haben ihr Leben und ihre Arbeit dem Kampf gegen die Gewalt gegen geschlechtsuntypische und queere Menschen in Nigeria gewidmet, indem sie sichere Räume für die LGBTQI+-Gemeinschaft schaffen, sich durch Online- und persönliche Veranstaltungen für die Rechte von Queers einsetzen und zu Aktionen aufrufen.
Matthew ist Gründer von Òbòdò, einer von Jugendlichen geführten Organisation, die sich auf die Förderung von Queer-Bildung und -Rechten in Nigeria durch innovative Medien wie Kunst, Technologie und Öffentlichkeitsarbeit konzentriert. Sie wurden mit dem MTV EMAs Generation Change Award 2021 und dem SOGIESC Activist of the Year Award 2020 ausgezeichnet und waren für The Future Awards Africa, DAZED 100 und den Diversity and Difference Prize nominiert. 
Sie wurden daneben auch in Vogue, Ze.tt, ZDFheute, Out Magazine, PinkNews, Time, Bloomberg, Channel4News und anderen namhaften globalen Medien und Publikationen gefeatured.

Melody Makeda Ledwon

Melody Makeda Ledwon, in Berlin und New York sozialisiert, ist Übersetzerin, Sozialpädagogin und Yogalehrerin. Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit afrodiasporischer/n Geschichte(n) und Perspektiven auf Sexualität, Körper und Sprache. 2015 gründete sie BPoC Community Yoga Berlin, 2020 rief sie das Netzwerk Schwarzer Übersetzer*innen ins Leben.

Miriam Siré Camara

Miriam Siré Camara ist Gründerin und Geschäftsführerin von akoma coaching & consulting (2014) und akoma art (2022). Seit fast 20 Jahren gestaltet und begleitet sie als Beraterin und Coach klassische und diskriminierungskritische Transformationsprozesse in Kunst- und Kulturinstitutionen, Non-Profit- und Profit-Organisationen. Darüber hinaus ist sie Referentin und Moderatorin in den Themenfeldern Diversität/Diskriminierung, Macht und Kunst und freie Kuratorin. 
Als Teil von baobab créations ist Miriam Teil der Ausstellung Ré-imaginer le passé im Musée Théodore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin. In 2023 hat Miriam die letzten drei Abende der LA PALABRE-Reihe in der Vierten Welt moderiert.

Mutanu Kyany’a

Mutanu ist eine Wissenschaftlerin im Bereich der digitalen Gesellschaft, die mit afrikanischen Gemeinschaften zusammenarbeitet, um herauszufinden, wie sie Technologien nutzen können, um ihre Kultur und ihr kulturelles Erbe zu schützen, zu erhalten und zu fördern. Sie verfügt über umfassende Erfahrung in der Entwicklung ganzheitlicher digitaler Ansätze zur Unterstützung von Forschung und Innovation, die die Bedürfnisse und Realitäten von Gemeinschaften im Bereich des kulturellen Erbes in Kenia in den Mittelpunkt stellen. Ihre Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle von digitalem Geschichtenerzählen, kulturellem Erbe, Gender Studies und der Beteiligung von Gemeinschaften. Mutanu hat einen Hintergrund in Informatik und eine Spezialisierung in digitalen Kulturen und Gemeinschaftsentwicklung. Sie ist als Beraterin für eine Reihe nationaler und internationaler Organisationen tätig.
Sie ist Teil von African Digital Heritage und Mitglied des TALKING OBJECTS ARCHIVE TEAM.

Mũthoni Mwangi

Mũthoni Mwangi ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die an der Schnittstelle zwischen afrikanischer Philosophie, kulturellem Erbe und Gemeinschaftsentwicklung arbeitet. Ihr Ansatz ist meist experimentell und basiert auf dem Geist des Gemeinschaftsaufbaus und der Gemeinschaftspflege. Bei ADH arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin an verschiedenen Projekten. Sie ist eine veröffentlichte Dichterin und schreibt häufig für die ADH-Website. Sie hat einen BA in Entwicklungsstudien und Philosophie. Muthoni verbringt die meiste Zeit damit, zu lesen, zu schreiben, über Kartoffeln nachzudenken oder sie zu essen, Zines herzustellen und Salem zu sehen.
Sie ist Teil von African Digital Heritage und Mitglied des TALKING OBJECTS ARCHIVE TEAM.

Nana Oforiatta Ayim

Nana Oforiatta Ayim ist Autorin, Filmemacherin und Kunsthistorikerin und lebt und arbeitet in Accra, Ghana. Sie ist Gründerin des ANO Institute of Arts and Knowledge, mit dem sie Pionierarbeit für eine panafrikanische Kulturenzyklopädie und ein mobiles Museumsprojekt geleistet hat und Ghanas ersten Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratiert hat. 2019 erscheint ihr erster Roman The God Child bei Bloomsbury, 2021 bei Penguin auf Deutsch. Sie hat preisgekrönte Filme für Museen wie Tate Modern, LACMA und The New Museum gedreht und unterrichtet einen Kurs über Geschichte und Theorie an der Architectural Association in London. Sie ist Trägerin verschiedener Auszeichnungen und Ehrungen und wurde von Apollo als eine der "40 unter 40", von The Africa Report als eine der 50 African Trailblazers, 2017 als Quartz Africa Innovator, 2016 als eine von 12 afrikanischen Frauen, die Geschichte schreiben, und von Okayafrica als eine der 100 Frauen des Jahres 2020 ausgezeichnet. Sie erhielt 2015 den Art & Technology Award des LACMA; 2016 den AIR Award, der "außergewöhnliche afrikanische Künstler ehren und feiern soll, die sich der Produktion provokativer, innovativer und sozial engagierter Arbeiten verschrieben haben"; 2018 ein Soros Arts Fellowship, war 2018 Global South Visiting Fellow an der Oxford University, wurde 2020 in den Beirat des Kulturprogramms der Oxford University berufen, war Principal Investigator des Programms Action for Restitution to Africa und ist derzeit Sonderberaterin des ghanaischen Ministers für Tourismus, Kunst und Kultur für Museen und Kulturerbe.
Nana Oforiatta Ayim nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

© Emmanuel Nemo

Natasha A. Kelly

Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin mit einem Forschungsschwerpunkt auf Kolonialismus und Feminismus. Die in Großbritannien geborene und in Deutschland aufgewachsene Autorin, Kuratorin und Dozentin hat an zahlreichen Universitäten in Deutschland und Österreich gelehrt. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung der Humboldt-Universität zu Berlin (2010 - 2013) beschäftigte sie sich mit der Dekolonialität von Wissen, Macht und Wesen. In ihren Publikationen z.B. Afroism (2008), Sisters & Souls (2015), Afrokultur (2016) und in ihren kreativen Arbeiten z.B. EDEWA (2010 - 2018), Giftschrank (Deutsches Historisches Museum, 2016/2017, Museum Schöneberg 2017) und African_Diaspora Palast (Weltausstellung_Reformation, Wittenberg 2017) verbindet sie Theorie und Praxis an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft. Darüber hinaus ist sie seit mehreren Jahren für die Schwarze Deutsche Community aktiv. Neben ihrer Beratungstätigkeit für verschiedene Kunstinstitutionen war sie künstlerische Leiterin der Theaterreihe M(a)y Sister, die von 2015 bis 2018 am HAU Hebbel am Ufer Theater in Berlin aufgeführt wurde. Ihr preisgekrönter Debütfilm Milli's Awakening (2018) wurde von der 10. Berlin Biennale in Auftrag gegeben und im In- und Ausland gezeigt, u.a. im Museum für Moderne Kunst MMK Frankfurt, in der Bundeskunsthalle Bonn, im Kirchner Museum Davos sowie an Spielstätten in ganz Europa, Australien und in den USA. Ihr jüngstes Buch ist eine Sammlung deutscher Übersetzungen grundlegender Schwarzer Feministinnen (von Sojourner Truth bis Kimberlé Crenshaw) und bildet den Auftakt zu einer neuen Reihe von Black Feminist Readers, die im Unrast Verlag Münster erscheinen.
Natasha A. Kelly nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

Neo Musangi 

Neo Sinoxolo Musangi liest, schreibt und sucht in Olkejuado, Kenia. Neos Arbeitsleben dreht sich um Ungewissheit, Scheitern, Erinnerungsbildung und die alternativen Artikulationen einer queeren Weltgestaltung durch biografische Vernaculars.
Neo nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil, sowie an Imagining an Archive for Decolonial Knowledge, einer digitalen Konversation im Dezember 2021. Neo steuerte einen Text über die Performance Dogs Hunting in a Part zu LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS bei.

Nic Omundo

Nicodemus Omundo ein Koch-, Autor und Aktivist mit zehn Jahren Erfahrung. Nic sieht und nutzt Lebensmittel als ein mächtiges Werkzeug, um einige der größten Probleme der Menschheit im Zusammenhang mit Lebensmittelsystemen zu lösen. Er ist der Mitbegründer von Organic Life Limited, ein agrartechnisches Sozialunternehmen mit Sitz in Nairobi, Kenia, das Kleinbauern befähigt, ihre Erträge und Gewinne durch gute landwirtschaftliche Praktiken zu steigern. Derzeit konzentriert er sich auf die Verringerung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung in der Lieferkette von Agrarnahrungsmittelsystemen und baut ein Wissenskollektiv auf, das Gespräche und Maßnahmen zur Bewältigung dieses massiven Problems im Lebensmittelsystem fördern soll. Er ist der Autor von zwei Büchern: Organic Life's Guide to Concoctions und Minimal Eats - A manifesto for the Anthropocene. Er ist außerdem 2022 East Africa Acumen Fellow und 2021 Alumnus des Future Food Institute. (Italien). Nic glaubt an die Kraft kollektiver Wirkung, Verbindung und Zusammenarbeit und ist Mitglied verschiedener Organisationen, die sich für nachhaltige Lebensmittelsysteme einsetzen, wie z. B. das Chef's Manifesto (UK), Social Gastronomy Movement (Br), Route to Food Initiative (KE). Von Zeit zu Zeit veranstaltet Nic private Verköstigungen, um das Bewusstsein für pflanzliche Mahlzeiten zu schärfen.

Nikita Dhawan

Nikita Dhawan hat den Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Technischen Universität Dresden inne. Ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind globale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Demokratie und Dekolonisierung. 2017 wurde sie mit dem Käthe-Leichter-Preis für herausragende Leistungen in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie für die Unterstützung der Frauenbewegung und die Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter ausgezeichnet. Sie erhielt Gaststipendien der Universidad de Costa Rica, des Institute for International Law and the Humanities der University of Melbourne, Australien, des Program of Critical Theory der University of California, Berkeley, USA, der University of La Laguna, Teneriffa, Spanien, der Pusan National University, Südkorea, und der Columbia University, New York, USA. Ausgewählte Publikationen: Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence (2007); Decolonizing Enlightenment: Transnational Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World(Hrsg., 2014); Reimagining the State: Theoretical Challenges and Transformative Possibilities (Hrsg., 2019); Rescuing the Enlightenment from the Europeans: Critical Theories of Decolonization (in Vorbereitung). Für das Winterquartal 2023 bekam sie die Gerda-Henkel-Gastprofessur an der Stanford University zugesprochen.
Nikita Dhawan nahm an UNEXPECTED LESSONS #3 - Decolonizing Romantik teil, einer digitalen Veranstaltung, die am 10. Dezember 2022 in Berlin stattfand. Sie nahm zusätzlich vom 22. bis 24. Mai 2023 an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ und vom 25. bis 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank - Decolonizing Knowledge teil, beide Veranstaltungen fanden in Dakar, Senegal statt.

Njoki Ngumi

Njoki Ngumi ist Autorin und feministische Denkerin, die in privaten und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in Kenia tätig war. Sie ist Gründungsmitglied des Nest Collective, einer kenianischen multidisziplinären Vereinigung von Künstlern, Konstrukteuren und Machern, wo sie ihre Praxis auf Film, Forschungsdesign und organisatorische, kollaborative Strategien ausgeweitet hat.
Njokis sektorübergreifende Arbeit und Organisation war auch entscheidend für die Gründung des Nest Collectives und den Aufbau von zwei inzwischen unabhängigen Organisationen:  HEVA, Afrikas erste Katalysatoreinrichtung für die Kultur- und Kreativwirtschaft, im Jahr 2013 und Strictly Silk, ein Festival, ein Club und eine Multimedia-Einrichtung, die sich der Freude, dem Vergnügen, der Fürsorge und der Gemeinschaft mit und unter Menschen widmet, die aufgrund ihres Geschlechts marginalisiert sind, im Jahr 2018. Njoki befindet sich derzeit in der Postproduktion des neuesten Nest-Films, The Feminine and The Foreign.
Njoki Ngumi ist Teil des Kurator*innenteams des TALKING OBJECTS LAB.
 

Nnenna Onuoha

Nnenna Onuoha ist eine visuelle Anthropologin und Filmemacherin, deren Praxis von ihrem ghanaisch-nigerianischen Erbe sowie von ihrem Hintergrund in Geschichte, Anthropologie und Kino geprägt ist. Ausgehend von der historischen Ausgrenzung und der fortwährenden Verharmlosung schwarzer Erfahrungen dokumentiert, archiviert und reimaginiert sie in ihrer Forschung und audiovisuellen Arbeit das Leben und Vermächtnis afrodeszenter Menschen in Westafrika, Europa und den USA. Ihre jüngste Ausstellung "Cartographies of Care" mit Edna Bonhomme bei alpha nova & galerie futura in Berlin (2020) untersuchte die Begegnungen Schwarzer Frauen und nicht-binärer Menschen in Berlin mit dem Gesundheitswesen, wobei sie sich nicht nur auf die Erfahrungen mit medizinischem Rassismus konzentrierte, sondern auch erforschte, wie sie durch gemeinschaftliche und indigene Praktiken Pflege und Heilung finden.
Nnenna Onuoha ist Kuratorin des Online-Filmprogramms für UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge und sie nahm an UNEXPECTED LESSONS #3 - Decolonizing Romantik teil, einer digitalen Veranstaltung am 10. Dezember 2022. 

Noémi Michel

Noémi Michel ist eine antirassistische und feministische Wissenschaftlerin, Aktivistin und Kulturschaffende. Sie ist Dozentin für politische Theorie am Departement für Politikwissenschaft der Universität Genf und unterrichtet regelmäßig an der Haute Ecole d'Art et de Design (HEAD) - Genève.  Sie ist Mitglied der European Race and Imagery Foundation (ERIF) und des Collectif Faites des Vagues (mit Sitz in Genf). An der Schnittstelle zwischen Theorie und künstlerischen und kollektiven Experimenten ist ihre Arbeit im kritischen Schwarzen Denken verwurzelt. Sie erforscht derzeit unterschiedliche Auffassungen von Antirassismus in öffentlichen Debatten und Institutionen in Europa sowie diasporische schwarze feministische Theorien der politischen Stimme. Ihre jüngsten Arbeiten wurden in Mirà (Nouveau Musée National de Monaco), Darkmatter Journal, Critical Horizons und Postcolonial Studies veröffentlicht. Zu ihren jüngsten künstlerischen Kollaborationen gehören die Radiosendereihe "la politique de la voix" (Radio 40) und eine theatralische "Talkshow" über das (post)koloniale Imaginäre der Schweiz, die am Festival de la Cité (Lausanne, Schweiz) aufgeführt wurde.
Noémi Michel nahm an Mapping Academia / The Pathways of Healing and Caring in New York, USA am 17. Dezember 2021 teil.

© Nora Landkammer, Vienna 2017.

Nora Landkammer

Nora Landkammer ist Kunstvermittlerin und forscht zu diesem Arbeitsfeld mit Schwerpunkt auf Rassismus- und Kolonialismuskritik in der Bildungsarbeit und in Kulturinstitutionen. Sie war in diversen Kulturinstitutionen in der Vermittlung tätig und bis 2019 stv. Leiterin des Institute for Art Education an der Zürcher Hochschule der Künste. Ihre Dissertation untersuchte Vermittlung in ethnologischen Museen in dekolonisierender Perspektive. Im Projekt TRACES-Transmitting Contentious Cultural Heritages with the Arts (2016-2019) arbeitete sie zur Vermittlung von konfliktbehaftetem Kulturerbe. Lehrtätigkeiten an der Abteilung Kunst und Kommunikative Praxis, Universität für Angewandte Kunst Wien; dem Master Curatorial Studies, Zürcher Hochschule der Künste und am Institut für das künstlerische Lehramt, Akademie der Bildenden Künste Wien. Aktuell ist sie Vertretungsprofessorin für Kunstpädagogik an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie ist aktiv im Kollektiv EAR (e-a-r.net) sowie im internationalen Netzwerk Another Roadmap for Arts Education.
Nora Landkammer nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

NuNu (Marie Madeleine Diouf)

In den letzten zehn Jahren hat Marie Madeleine DIOUF, auch bekannt als "NuNu", ihre Rolle als künstlerische Leiterin von NuNu Design mit Leidenschaft ausgeübt. Ihre Forschungen über Textilien und natürliche Farbstoffe ermöglichen es ihr, die Geschichten und Erfahrungen der Menschen durch das Prisma des Designs zu verweben. Ihre Hingabe an Textilien hat sie dazu gebracht, ihre Boutique im Herzen von Dakar zu eröffnen, wo sie ihre Inspirationen zum Leben erweckt. Die von ihr geleiteten Design-Workshops legen großen Wert auf die Realität Afrikas, wobei jedes verwendete Material eine Geschichte erzählt. Lokale Stoffe wie "Lepi" und Indigo stehen im Mittelpunkt jedes ihrer Designs. NuNu arbeitet aktiv mit lokalen Färber*innen zusammen, um Textilien zu fördern und sie zu stärken. Seit 2015 engagiert sich ihr Unternehmen bei der Suche nach Materialien, die afrikanische Textilien zur Geltung bringen. Mit dem Raum BANU, der eine Stunde von der senegalesischen Hauptstadt entfernt ist, wird die Kreativität lokaler Frauen, Weberinnen und Kunsthandwerkerinnen zum Ausdruck gebracht. NuNus kuratorische Leistungen und einige der von ihr durchgeführten künstlerischen Projekte tragen nachhaltig und wirtschaftlich zur Stärkung von Frauen und Mädchen bei.  
Als Teil von baobab créations ist NuNu Teil der Ausstellung Ré-imaginer le passé im Musée Théodore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin.

Odome Angone

Odome Angone ist Lehrerin und Forscherin an der Universität Cheikh Anta Diop in Dakar (Senegal). Im Laufe der Zeit wurde sie internationale Referentin für Sozialwissenschaften und Beraterin für Scientific Governance. Ihre Arbeit befasst sich insbesondere mit dem kolonialen Erbe des Patriarchats in Verbindung mit den Geschlechterverhältnissen in der Frankophonie. Zu diesem Zweck hinterfragen ihre Beiträge die Konstruktion sozialer Repräsentationen, vornehmlich Stereotypen und Klischees im kollektiven Imaginären. Femmes noires francophones (Hermann Editions, Paris/Dakar, 2020), ihr jüngster Aufsatz, beschäftigt sich mit Patriarchat und Rassismus im 20. und 21.
Odome Angone nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

Olufisayo Bakare

Olufisayo Bakare ist eine unabhängige Kuratorin, Forscherin und Kunstmanagerin, die in Nigeria lebt und arbeitet. In ihrer Praxis, die sich auf evidenzbasierte ethnografische Forschung konzentriert, wendet sie quantitative und qualitative Forschungsmethoden an, um die Kulturpolitik zu unterstützen. Seit über einem Jahrzehnt fließen ihre Forschungsbeiträge in ihre akademische und kuratorische Arbeit ein. Indem sie sich mit den Werken indigener Künstler und Macher-Gemeinschaften beschäftigt, leistet sie einen aktiven Beitrag zur akademischen Gemeinschaft in Nigeria mit einem speziellen Lehrplan, der sich auf vorkoloniale Kunstgeschichte konzentriert. In ihrer jüngsten Arbeit für die Regierung des Bundesstaates Lagos beschäftigte sie sich mit Kulturpolitik und der Kreativwirtschaft in der Region. 
Sie ist eine der Mitwirkenden von UNEXPECTED LESSONS #4 - Decolonizing Restitution bei G.A.S. Lagos, 10. Februar 2023.

Onyeka Igwe

Onyeka Igwe ist eine Künstlerin und Forscherin, die zwischen Film und Installation arbeitet, geboren und ansässig in London, UK. In ihrer Arbeit wird Onyeka Igwe von der Frage angeregt: Wie leben wir zusammen? - mit besonderem Interesse an der Art und Weise, wie die sensorischen, räumlichen und nicht-kanonischen Wege des Wissens Antworten auf diese Frage geben können. Sie verwendet Verkörperungen, Archive, Erzählungen und Texte, um strukturelle 'Achterfiguren' zu schaffen, eine Form, die eine Vielzahl von Erzählungen freilegt. Die Arbeit umfasst das Entflechten von Strängen und Fäden, verankert durch einen rhythmischen Schnittstil, sowie eine große Aufmerksamkeit für die Dissonanz, Reflexion und Verstärkung, die zwischen Bild und Ton auftritt. Onyeka ist Teil von B.O.S.S., einem Soundsystem-Kollektiv, das eine Gemeinschaft von queeren, trans- und nicht-binären People of Color zusammenbringt, die sich mit Kunst, Sound und radikalem Aktivismus beschäftigen. Ihre Arbeiten wurden in Großbritannien und international auf Filmfestivals und in Galerien gezeigt. Sie wurde mit dem New Cinema Award beim Berwick Film and Media Arts Festival 2019 und dem 2020 Arts Foundation Fellowship Award for Experimental Film ausgezeichnet.
 

Patrick Maundu

Patrick Maundu ist Ethnobotaniker an den Nationalmuseen von Kenia und ehrenamtlicher Forschungsstipendiat bei der Allianz von Bioversity International und CIAT. Seine Forschungserfahrung erstreckt sich über 30 Jahre in Kenia und im subsaharischen Afrika.
Sein Hauptinteresse gilt der Identifizierung, Dokumentation und Förderung traditioneller und einheimischer afrikanischer Lebensmittel. Patrick leitete ein institutionenübergreifendes Forscherteam zur Förderung von afrikanischem Blattgemüse (2001–2010) in zehn afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Diese Arbeit hat dazu beigetragen, dass einheimische Gemüsesorten auf den kenianischen Märkten und in der Ernährung wieder Fuß fassen konnten. Für diese Bemühungen wurde er im Rahmen der globalen Kampagne Diversity for Life als Hüter der biologischen Vielfalt ausgezeichnet. Außerdem erhielt er 2006 den CGIAR Outstanding Award für eine innovative und äußerst wirksame Kampagne zur Förderung des Verzehrs von mikronährstoffreichem afrikanischem Blattgemüse in Afrika südlich der Sahara.
Seine Arbeit führte dazu, dass die sechzehnte Sitzung des zwischenstaatlichen Komitees für den Schutz des immateriellen Kulturerbes der UNESCO beschloss, Kenias Erfolgsgeschichte der Förderung traditioneller Ernährungsweisen in das Register der guten Schutzpraktiken aufzunehmen.
Er ist Autor oder Mitautor einer Reihe von Büchern, darunter: Indigenous Food Plants of Kenya (1999); Useful Trees and Shrubs of Kenya (2005); Useful Trees and Shrubs of Ethiopia (2007) und Traditional Foodways of the Pokot and Isukha communities of Kenya (2013); Co-Autor (2016) des Buches 'Recettes à base de légumes du couvert forestier, Burkina Faso. Derzeit arbeitet er mit anderen an einer Buchreihe über traditionelle Ernährungsgewohnheiten verschiedener afrikanischer Gemeinschaften (Mijikenda, Maasai, Dagara (Burkina Faso), Gumuz (Äthiopien)) und entwickelt ein Protokoll zur Dokumentation von Ernährungsgewohnheiten.
Patrick Maundu nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil, und am 15. July 2022 an Anti-Colonial Approaches to Nature in Nairobi. 

Peggy Piesche

Peggy Piesche, ist eine Schwarze deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, transkulturelle Trainerin für Intersektionalität, Diversität-Inklusion, Rassismus- und Machtkritik sowie für kritische Weißseinsreflexion. In der BpB leitet sie den Fachbereich „Politische Bildung und plurale Demokratie“ mit den Schwerpunkten Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität.
Peggy Piesche nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

Renée Akitelek Mboya

Renée Akitelek Mboya ist Schriftstellerin, Kuratorin und Filmemacherin. Ihre Arbeitsweise beruht auf Biografie und Geschichtenerzählen als Form der Recherche und Produktion. Gegenwärtig beschäftigt sich Renée mit dem Betrachten und Sprechen über Bilder und die Art und Weise, wie Bilder produziert werden. Insbesondere befasst sie sich mit der Frage, wie sie als Beweis für white paranoia und als ästhetische Ausdrucksformen rassistischer Gewalt eine kritische Rolle spielen. Sie arbeitet zwischen Nairobi und Kigali und arbeitet als Redakteurin mit dem Wali Chafu Collective zusammen.
Renée nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

© Rosie Olang

Rosie Olang

Rosie Olang ist Autorin und bildende Künstlerin und lebt in Nairobi, Kenia. Ihr aktuelles künstlerisches Interesse gilt Zines, Kunstbüchern und unkonventionellen Buchstrukturen als eine Möglichkeit, das Publizieren neu zu denken und zu erforschen. Sie untersucht, welche neuen Formen möglich sind, wenn man Poesie, Literatur und bildender Kunst miteinander verwebt. Sie hat für das National Museum of Women in the Arts, Women's Studio Workshop, Enkare Review und A LongHouse geschrieben und arbeitet als Programmmanagerin am Nairobi Contemporary Art Institute.
 

Rokhaya Fall

Nach Abschluss ihres Universitätsstudiums mit einem Master in Dakar und einem Postgraduierten-Doktorat in Geschichte in Paris wurde sie 1984 als Lehrerin/Forscherin an der Cheikh Anta Diop Universität in Dakar eingestellt. Im Jahr 2000 wurde sie an die IFAN-CAD abgeordnet und war von 2008 bis 2010 Leiterin der Abteilung Humanwissenschaften. Leiterin des Labors »Frauen, Gesellschaften und Kultur« der Doktorandenschule für Human- und Sozialwissenschaften (ETHOS) der Cheikh Anta Diop Universität in Dakar im Jahr 2009. Im Jahr 2014 verteidigte sie ihre Doktorarbeit in Geschichte und war von Januar 2015 bis Januar 2017 Leiterin der Abteilung für Geschichte an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Cheikh-Anta-Diop-Universität in Dakar. Seit 2014 ist sie als stellvertretende Koordinatorin an der Arbeit des Projekts Allgemeine Geschichte des Senegal beteiligt. Ihre Forschungen konzentrierten sich schon früh auf Themen der politischen Geschichte, insbesondere auf die Frage der ethnischen Minderheiten in den alten Königreichen im Norden Senegambia, sowie auf Fragen der Besiedlung und der Machtsysteme. Darüber hinaus ist die Untersuchung von Frauen in ihrem soziopolitischen Umfeld ein weiterer Aspekt der Forschung, ebenso wie Fragen des Sklavenhandels und der Sklaverei, die allmählich zur globalen Geschichte führen. Seit einiger Zeit hat sich meine Forschungsperspektive erweitert und umfasst nun auch Fragen, die nicht nur mit dem Raum, sondern auch mit der Identität zusammenhängen.
Rokhaya Fall nahm vom 25. bis zum 27. Mai 2023 an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge in Dakar, Senegal teil.

Ruth Nyambura

Ruth Nyambura ist eine kenianische Feministin und Organisatorin, deren Forschungsinteressen sich vor allem auf die politische Agrarwirtschaft/Ökologie in Afrika und anderen Teilen des globalen Südens. Vor kurzem beendete sie ihre Amtszeit als globale Koordinatorin der Hands off Mother Earth Campaign (HOME) - einer globalen Bewegung, die von über 200 Basisorganisationen unterstützt wird und sich gegen Geoengineering-Technologien sowie andere falsche Lösungen für die Klimakrise wehrt. Zuvor arbeitete Nyambura als Leiterin der Interessenvertretung und Kommunikation für das African Biodiversity Network (ABN), einem der Gründungsmitglieder und ersten Gastgeber der Alliance for Food Sovereignty in Africa (AFSA).
Nyambura hat sich ausführlich mit verschiedenen Aspekten der aktuellen landwirtschaftlichen Veränderungen in Afrika befasst, wobei sich ihre Arbeit auf die ideologischen Grundlagen der "Neuen Grünen Revolution in Afrika" und ihre Verbindungen zu philanthrokapitalistischen Organisationen wie der Gates-Stiftung und der Alliance for a Green Revolution in Africa (AGRA) konzentriert. Ruths Forschung analysiert auch die sich rasch verändernden politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen auf dem Kontinent in Bezug auf die biologische Sicherheit und die handelsbezogenen Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums (TRIPS), die nicht nur die Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen auf die Verwendung ihres traditionellen/indigenen Saatguts kriminalisieren, sondern auch den Raum für ausländische Agrarkonzerne auf dem Kontinent öffnen. Ruth Nyambura ist Mitglied des Kollektivs No REDD in Africa (NRAN), das sich gegen waldbezogene Kohlenstoffmärkte wendet und die Auswirkungen dieser Systeme auf lokale Gemeinschaften in Afrika dokumentiert.
Nyambura ist die Gründerin und Vorsitzende des African Ecofeminist Collective. Sie ist auch Vorstandsmitglied des Climate Justice Fund (CJF) und des Blue Planet Project (BPP). Ruth Nyambura hat einen LL.M. in vergleichendem Recht, Wirtschaft und Finanzen von der Universität Turin (UNITO), Italien, und war Richterin am Internationalen Gerichtshof für die Rechte der Natur.

Sarafdeen Bello

Sarafadeen Bello ist ein Designarchitekt, Forscher und Kreativer mit Sitz in Lagos, Nigeria. Er hat einen Abschluss in Architektur von der Staatlichen Polytechnischen Universität Ivanovo in Russland. Im Jahr 2016 gewann er den Aufsatzwettbewerb "Schiffe und Häfen", kam 2019 in die engere Auswahl für den Ken Saro Wiwa Book Review Prize beim Lagos Book and Arts Festival und belegte 2020 den zweiten Platz im Aufsatzwettbewerb "Wie können wir das Gesetz gegen den Krieg befolgen".
Er nahm an der Remote Research Residency "Memory and Memoricide of Land" - Reimagining alternative models of Museums in Zusammenarbeit mit Co.iki (Japan), unterstützt von KOFICE (Südkorea) im Jahr 2021 als Teil des "Project The Great Museum" teil. Und erhielt 2022 ein Stipendium der Guest Artists Space (G.A.S.) Foundation. Im Rahmen seines Aufenthalts bei der G.A.S. Foundation forschte er zu Technoheritage und Archiven und kuratierte eine Ausstellung mit dem Titel "Artefacts (Re)connecting...Can you sense them?" (2022)
Gegenwärtig erforscht er den Begriff des Zugangs im Zusammenhang mit dem Diskurs über Dekolonisierung, Restitution und Rückführung von kulturellen Artefakten, Objekten und Materialien des Kulturerbes (Benin-Bronzen), wobei er sich für Archivmaterial und die panafrikanistische Bewegung interessiert. Seine Ausdrucksmittel sind Texte, Essays, Forschung, Design und Installationen. Seine Interessensgebiete bewegen sich in den sich überschneidenden Bereichen von Architektur, Stadtplanung, Lebensmittelsystemen, Theater, Kultur, sozialer Eingliederung und Beteiligung am öffentlichen Raum.
Seine Schriften und Beiträge sind im digitalen Magazin der Afrikanischen Union ECHO 2017, in der Publikation Lagos Development Envision Lab 2017, auf der Website The Great Museum usw. zu finden. Derzeit ist er Co-Kurator und arbeitet an einem interkulturellen digitalen Austausch- und Forschungsprojekt zwischen nigerianischen und niederländischen Künstlern, das 2023 stattfinden soll.
Er ist einer der Mitwirkenden von UNEXPECTED LESSONS #4 - Decolonizing Restitution im G.A.S. Lagos, 10. Februar 2023.

Sascia Bailer

Sascia Bailer ist eine feministische Forscherin, Autorin und Kuratorin, die an der Schnittstelle von Pflege, zeitgenössischer Kunst und sozialem Wandel arbeitet. In ihrer praxisbasierten kuratorischen Doktorarbeit an der Zürcher Hochschule der Künste und der University of Reading erforscht sie das aktivistische Potenzial des Kuratierens als eine Form der Fürsorge. Sie ist die Autorin von Curating, Care, and Corona (2020), Mitherausgeberin der Anthologie Letters to Joan (2020) und der Künstlermonografien Re-Assembling Motherhood(s) (2021) by Maternal Fantasies und What We Could Have Become: Reflections on Queer Feminist Curating (2021) von Malu Blume. Sie hat international im Kunstbereich gearbeitet, unter anderem im MoMA PS1, im Haus der Kulturen der Welt und im Vera List Center for Art and Politics. In der Saison 2019/20 war sie künstlerische Leiterin der M.1 Arthur Boskamp-Stiftung, heute arbeitet sie als unabhängige Kuratorin und Pädagogin. Sie hat einen MA von der Parsons School of Design und einen BA von der Zeppelin Universität.
 

Sigridur Thorgeirsdottir

Ich bin Professorin für Philosophie an der Universität von Island. Ich habe in Boston und Berlin Philosophie studiert und über die Philosophie von Nietzsche promoviert. Ich forsche weiterhin über Nietzsche, habe mich aber auch mit feministischer und Umweltphilosophie beschäftigt. Ich interessiere mich für die Schnittstelle zwischen der Philosophie des verkörperten Lebens und der Phänomenologie und habe an der Beziehung zwischen Nietzsches Philosophie und den Philosophien von Arendt, Beauvoir, Irigaray und Butler gearbeitet. Die Frage der Verkörperung ist eine der wichtigsten philosophischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts, und Nietzsche als Philosoph des Körpers und feministische Philosophien des Körpers haben den Grundstein für die Idee des menschlichen Wesens als verkörpert und damit relational, kontextabhängig und daher in einem tieferen Sinne individuell gelegt. Innerhalb des feministischen Denkens habe ich mich für transnationale Themen interessiert, da ich zu den Gründern und ersten Vorsitzenden des Vorstands des GEST-Programms der Universität der Vereinten Nationen in Island (jetzt Unesco, www.grocentre.is/gest) gehörte. Ich gehörte zu der Gruppe, die die nordischen Sommerschulen für Gender und Philosophie leitete. Derzeit arbeite ich an einem Buchprojekt über die Philosophie des Körpers als Leiterin des internationalen Forschungsprojekts Embodied Critical Thinking (www.ect.hi.is) und von "Training Embodied Critical Thinking", einem von Erasmus+ finanzierten Ausbildungsprogramm für Methoden des verkörperten kritischen Denkens. Letztlich geht es um verkörpertes philosophisches Denken als transformatives Wissen, als Wissen, das uns verändert, und als eine Denkweise, die in Zeiten der ökologischen Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, notwendig ist. Weibliche Weisheit ist ebenfalls Teil dieser transformativen Kraft, aber einer meiner Forschungsbereiche ist der Beitrag von Denkerinnen zur Geschichte der Philosophie. Kürzlich war ich Mitherausgeberin einer Aufsatzsammlung über die Methodik des Studiums von Frauen in der Geschichte der Philosophie, und ich habe drei Kalender mit kurzen Einträgen über Philosophinnen von den Anfängen der Philosophie bis zur Gegenwart veröffentlicht, einen davon für den Weltkongress der Philosophie 2018 in Peking als Vorsitzende des Ausschusses für Genderfragen der FISP, die den Weltkongress sponsert. Ich interessiere mich für Politik in einem globalen Sinne, aber meine Politik zielt derzeit sehr darauf ab, das Feld und die Disziplin der Philosophie selbst im Lichte des feministischen Wissens zu transformieren. Ich glaube nämlich, dass das verkörperte philosophische Denken viel zur Bildung im Allgemeinen beitragen kann, und zu diesem Zweck habe ich die von Eugene Gendlin und im Rahmen der Mikrophänomenologie entwickelten Methoden des verkörperten philosophischen Denkens gelernt und erforscht. Und ja: Die akademische Philosophie ist ein Bereich, der sowohl professionell als auch persönlich ist, denn in der Philosophie müssen wir unsere eigenen Labore sein.
Sigridur Thorgeirsdottir nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil.

© Portrait Stefanie-Lahya Aukongo, Photo: Schwarzrund

Stefanie-Lahya Aukongo

Lahya (Stefanie-Lahya Aukongo) ist eine Schwarze intersektional verwobene und auch interdisziplinäre Künstler*in, deren gesellschaftliche Realitäten sich in all der Kunst und politischen Arbeit widerspiegeln. Zu Lahyas Leben gehören die One World Poetry Night, die Bücher „Kalungas Kind“ (2009),  „Buchstabengefühle - eine poetische Einmischung“ (2018), etwaige Zines, das E-Book „Sperrlinien“ (2022) und vieles mehr. Die Inhalte berühren De:Privilegien, Körperheilung, Dekolonisierung, heilende sowie kollektive Liebe, Praxis und Verletzlichkeit sowie Biographisch-kreatives Schreiben. Lahya ist sich der eigenen Existenz an der Schnittstelle von Identitäten bewusst, welche die Gesellschaft zu marginalisieren versucht, und weiß, dass das Verkörpern von Emotionen und das zartscharfe Erzählen von Freiheitsgeschichte nicht nur die Ahnen berührt. Lahyas Pronomen sind Lahya, wenn es sein muss sie/ihre. Das Bett von Lahya wohnt in Berlin. FB & IG: lahya_aukongo
Lahya nahm an LA PALABRE #3 - TELLING TALES in der Vierten Welt teil. 

© Kibe Wangunyu

Syowia Kyambi

Syowia Kyambi (geb. in Nairobi) ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Kuratorin, die in den Bereichen Fotografie, Video, Zeichnung, Sound, Skulptur und Performance-Installation arbeitet. Sie hat einen MFA vom Transart Institute (2020) und einen BFA von der School of the Art Institute of Chicago (2002). In Kyambis künstlerischer Praxis kollabiert die Geschichte mit der Gegenwart – durch die Interventionen von schelmischen und störenden Interlocutory Agents, die das Erbe der Verletzungen durch koloniale Projekte hinterfragen, welche immer noch die breitere politische Konjunktion der Gegenwart rahmen. In ihrer Praxis verwurzelt ist eine tiefe Verbindung mit dem Land, der Erde und der Idee von Heimat. Neben der Ausstellung ihrer Werke in ganz Europa, Afrika und den Vereinigten Staaten hat Kyambi eine Reihe von Auszeichnungen und Short-Listings erhalten, darunter die FT/Oppenheimer Funds Emerging Voices Awards (2016) und den UNESCO Prize for the Promotion of the Arts Award (2004). Zu ihren Künstlerresidenzen gehören PRAKSIS, Norwegen (2019), CAD+SR Italien & Mexiko (2018), HIAP, Finnland (2018), IASPIS, Schweden (2013) und Delfina Foundation, UK (2016). In ihrer kuratorischen Arbeit hat sie mit der Ostrale Zentrum für zeitgenössische Kunst Biennale, Dresden, Deutschland (2019, 2016) und dem Goethe-Institut, Kenia (2012, 2010) zusammengearbeitet und arbeitet mit Kollektiven und einzelnen Künstlern in Ostafrika.
Syowia Kyambi nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.

Tabita Rezaire

Tabita Rezaire ist die Unendlichkeit, die sich danach sehnt, sich in menschlicher Form zu erfahren. Ihr Weg als Künstlerin, Devotee, Yogi, Doula und baldige Landwirtin ist darauf ausgerichtet, das Göttliche in sich selbst und darüber hinaus zu manifestieren. Als ewig Suchende findet Tabitas Sehnsucht nach Verbindung ihren Ausdruck in ihren dimensionenübergreifenden Praktiken, die die Netzwerkwissenschaften - organisch, elektronisch und spirituell - als heilende Technologien im Dienste des Wandels zum Herzbewusstsein sehen. 
Unter Einbeziehung digitaler, körperlicher und angestammter Erinnerungen gräbt sie in wissenschaftlichen Imaginationen und mystischen Bereichen, um die kolonialen Wunden und energetischen Ungleichgewichte anzugehen, die die Lieder unseres Körper-Geist-Geistes beeinflussen. Durch Bildschirmschnittstellen und Heilungskreise zielt ihr Angebot darauf ab, unser kollektives Wachstum zu fördern und unsere Fähigkeit zur Zusammengehörigkeit zu erweitern. 
Tabita lebt in der Nähe von Cayenne in Französisch-Guayana, wo sie derzeit Landwirtschaft studiert und AMAKABA - ihre Vision für kollektive Heilung im Amazonaswald - ins Leben ruft. Tabita hat sich dem Ziel verschrieben, eine Mutter für die Welt zu werden.
Tabita Rezaire nahm an Mapping Academia / The Pathways of Healing and Caring in New York, USA am 17. Dezember 2021 teil. 

Tischlein Deck Dick (TDD)

TDD ist ein nomadischer Supper-Club, der 2007 von Gülsüm Güler & Inci Güler gegründet wurde. Die Zusammenkünfte finden meist in temporär genutzten Räumen statt, in denen eine Restaurantatmosphäre geschaffen wird. Die Teammitglieder sind Künstler:innen, die in den Bereichen Fotografie, Bildhauerei, Pädagogik, Grafikdesign und bildende Kunst arbeiten – mit einer Leidenschaft für Essen, urbane Interventionen und interdisziplinäre Dialoge. Bon Appétit! TDD servierte Mercimek Köfte für LA PALABRE #2 - COLLECTING SEEDS in der Vierten Welt.
 
 

Tímea Junghaus

Tímea Junghaus ist Kunsthistorikerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Seit September 2017 ist sie Geschäftsführerin des in Berlin ansässigen European Roma Institute for Arts and Culture.
Zuvor war Junghaus Research Fellow der Arbeitsgruppe für kritische Theorien am Institut für Kunstgeschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (2010–2017). Sie forschte und publizierte ausgiebig zu den Verbindungen zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst und kritischer Theorie, insbesondere zu Fragen der kulturellen Differenz, des Kolonialismus und der Repräsentation von Minderheiten. Zurzeit schließt sie ihr Doktoratsstudium in Kulturtheorie an der Eötvös Lóránd Universität in Budapest ab.
In Anerkennung ihrer kuratorischen Tätigkeit erhielt Junghaus 2008 den Kairos - Europäischer Kulturpreis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.. Zu ihren kuratorischen Arbeiten gehören die Roma-Komponente der Hidden Holocaust-Ausstellung in der Budapester Kunsthalle (2004), Paradise Lost - der erste Roma-Pavillon auf der 52. Biennale für zeitgenössische Kunst in Venedig (2007), das Archiv und die wissenschaftliche Konferenz über Roma-Hiphop (2010), The Romani Elders and the Public Intervention for the Unfinished Memorial to the Sinti and Roma Murdered Under the National Socialist Regime im Rahmen der 7. Berlin Biennale (2012), the (Re-)Conceptualizing Roma Resistance - exhibition and education program in Hellerau, Dresden (2015) and the Goethe Institute, Prague (2016). Sie ist die Kuratorin der Sektion für visuelle Kunst für RomArchive - Digital Archive of the Roma, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, (2015–2018). Junghaus war Gründungsdirektorin von Gallery8 - Roma Contemporary Art Space (www.gallery8.org) in Budapest (2013–2017), Gewinnerin des Catalyst Contemporary Art Award 2014 (von Tranzit Hungary) und des Otto-Pankok-Preises 2014, der von der For Roma Foundation des deutschen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Günter Grass.
Tímea Junghaus nahm an UNEXPECTED LESSONS #3 - Decolonizing Romantik teil, einer digitalen Veranstaltung, die am 10. Dezember 2022 in Berlin stattfand.

© Candice Nembhard

TRVΛNIΛ

TRVΛNIΛ ist eine mehrsprachige haitianische Dichterin, Performerin und Sozialarbeiterin, die zurzeit in Berlin lebt. Ihre Affinität zum Schreiben hilft ihr, ihrem inneren Chaos Ausdruck zu verleihen und über die Gesellschaften zu reflektieren, in denen sie lebt, indem sie sich mit Vorstellungen von Identität, Verletzlichkeit und Sexualität auseinandersetzt und damit spielt. Sie ist außerdem Mitgründerin von Poet & Prophetess, einem in Berlin und London ansässigen Kollektiv, das sich für die Förderung und Schaffung einer Plattform für Autor*innen/Künstler*innen of Color einsetzt. Am Ballhaus Naunynstraße war sie bereits in zwei Soloarbeiten zu sehen, in „An object is an object is what“ (2019) und in „TRVΛNIΛ“ (2019).
TRVΛNIΛ nahm an LA PALABRE #5 - REFUSING EMBRACING LETTING GO in der Vierten Welt teil.

Tolulope Ami-Williams

Tolulope Ami-Williams ist eine in Lagos, Nigeria, ansässige Performance-Künstlerin, Kunstpädagogin und Songwriterin. Die Vision für ihre allgemeine Praxis ist es, global beziehbare und wirkungsvolle Arbeiten zu schaffen, die sich mit Erzählungen befassen, die sich auf die Faktoren konzentrieren, die den sozialen Wandel beeinflussen. Sie setzt ihren Körper, ihre Materialien, Installationen und Multimedia-Methoden ein, um symbolische Aussagen zu Themen wie Identität, Ermächtigung und Selbstbestätigung zu inszenieren. Inspiriert von der nigerianischen zeitgenössischen Kunst-Performance-Szene, lässt sie sich insbesondere von Jelili Atikus politischem Engagement und Odun Orimolades Performances inspirieren, die sich durch Inklusivität und Intentionalität auszeichnen. Auf internationaler Ebene lässt sie sich von Marina Abramovics meisterhafter Beherrschung der emotionalen und mentalen Kraft inspirieren. Ami-Williams betrachtet Kunst als Katalysator für Veränderungen und nutzt ihre Performances, um ihr Publikum zum Nachdenken und zu Gesprächen anzuregen und den Status quo in Frage zu stellen. Mit besonderem Augenmerk auf das jüngere Publikum vermittelt sie ihrem Publikum ein Gefühl von Zielstrebigkeit, Gemeinschaft und Selbstwert, indem sie die von der Gesellschaft errichteten unsichtbaren Grenzen Stück für Stück dekonstruiert. Indem sie ihre Traumata nutzt, um ihre Verletzlichkeit und Ängste zum Ausdruck zu bringen, bietet sie anderen die Möglichkeit, ihre mentalen Barrieren zu überwinden. Sie schafft eine Trennung zwischen der Botschaft und dem Überbringer, indem sie die Symbolik von Materialien und Gegenständen wie dem "Schleier" einsetzt, um die Konzepte ihrer Arbeit zu vermitteln.
Sie ist eine der Mitwirkenden von UNEXPECTED LESSONS #4 - Decolonizing Restitution, G.A.S. Lagos, 10. Februar 2023.
 

Tracian Meikle

Tracian Meikle ist eine jamaikanische Kuratorin, die zwischen Lagos und Amsterdam lebt. Ihre Arbeit konzentriert sich auf diasporisches Schwarzsein, die Schaffung von Orten und den Aufbau von Gemeinschaften. Sie hat im Bereich Kunst und Kultur als Forscherin, Moderatorin und Pädagogin in einer Reihe von Institutionen gearbeitet, unter anderem an der Rietveld Academie in Amsterdam. In Lagos leitete sie das erste Artist Accelerator Programm von 1952 Africa, das der Förderung und Entwicklung junger afrikanischer Künstler gewidmet war, und ist derzeit Curator in Residence im experimentellen Kunstraum The Treehouse.

© Masimba Sasa

Uriel Orlow

Uriel Orlows Praxis ist forschungsbasiert, prozessorientiert und oft im Dialog mit anderen Disziplinen. Die Projekte befassen sich mit den Überresten des Kolonialismus, räumlichen Manifestationen der Erinnerung, sozialer und ökologischer Gerechtigkeit, blinden Flecken der Repräsentation und Pflanzen als politische Akteure. Seine multimedialen Installationen konzentrieren sich auf spezifische Orte, Mikrogeschichten und Formen des Spuks. In seinen Arbeiten, die sich mit Installation, Fotografie, Film, Zeichnung und Ton befassen, bringt er verschiedene Bildregime und Erzählweisen miteinander in Einklang. Uriel Orlows Arbeiten wurden in großen Überblicksausstellungen präsentiert, u. a. 2022 auf der Berlin Biennale, der British Art Show 9, der Kathmandu Triennale 2077 und der Dakar Biennale sowie zuvor auf der 54. Venedig Biennale, der Manifesta 9 & 12, B, der Lubumbashi Biennale VI, der 13. Sharjah Biennale, der 7. Zu den jüngsten Einzelausstellungen gehören Kunsthalle Nairs (2021), La Loge, Brüssel; State of Concept, Athen (beide 2020), Kunsthalle Mainz (2019-2020), Tabakalera, San Sebastian und Villa Romana Florenz (2019), Kunsthalle St. Gallen, Market Photo Workshop Johannesburg und Les Laboratoires d'Aubervilliers Paris (2018). Zu seinen monografischen Publikationen gehören Conversing with Leaves (Archive Books, 2020), Soil Affinities (Shelter Press, 2019) und Theatrum Botanicum (Sternberg Press, 2018). Uriel Orlow ist Forschungsstipendiat an der University of Westminster London und Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste. Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnete Uriel Orlow mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2023 aus. 
Uriel Orlow nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil. Er nahm außerdem vom 22. bis 24. Mai 2023 an dem Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ in Dakar teil und ist einer der Künstler*innen dessen Werk in der Ré-imaginer le passé Ausstellung im Musée Théordore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin zu sehen ist. 

© Vanessa Eileen Thompson

Vanessa E. Thompson

Vanessa E. Thompson ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der komparativen Sozial- und Kulturanthroplogie an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder. Sie forscht und lehrt im Bereich der Black Studies (mit besonderem Fokus auf Schwarze soziale Bewegungen), kritischen Rassismusforschung, postkolonialen Feminismen, Polizeikritik und Abolitionismus. Sie hat zu Schwarzen radikalen Theorien und Bewegungen in Frankreich und Europa, Schwarzen abolitionistischen Kämpfen und Fanons Arbeiten publiziert. Sie ist Mitgründerin eines intersektionalen cop-watch Kollektivs, Mitglied in der Internationalen Unabhängigen Kommission zur Aufklärung über den Tod des Oury Jalloh, und ist in internationalen abolitionistischen Bewegungen organisiert. 
Vanessa E. Thompson nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.
 

Vicky Amankwaa-Birago

Andrea-Vicky Amankwaa-Birago ist eine "Booga Ba" (ein Kind ghanaischer Migranten aus Hamburg), Kulturwissenschaftlerin, Moderatorin, Trainerin und Beraterin für die Stärkung von Frauen of Color und diversitätsorientierte Organisationsentwicklung. Mit fast zwei Jahrzehnten Erfahrung hat Andrea-Vicky mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zusammengearbeitet und sich auf internationale Austauschprogramme im Bereich der entwicklungspolitischen Bildung spezialisiert. Aufgrund ihrer Lehrtätigkeit in ganz Europa verfügt Andrea-Vicky über fundierte Kenntnisse zu Themen wie Diskriminierung, Erinnerungskultur und Kolonialgeschichte. Derzeit schreibt sie ihre Dissertation an der HTW Berlin und ist mit der Anthropologie an der Universität Bayreuth verbunden, wo sie Teil des angesehenen Teams "Anthropologie globaler Ungleichheiten" ist. Neben ihrer akademischen Tätigkeit hat sich Andrea-Vicky kürzlich auf eine künstlerische Reise begeben und sich dabei von Tricia Hersay und Ester Armah inspirieren lassen. Sie kombiniert afrikanisches Yoga mit einer Gesangsausbildung und konzentriert sich auf die Bewegung von Energie durch den Körper, um sich mit der eigenen höheren Intelligenz und dem Göttlichen zu verbinden. Als Mitglied des Kuratoriums Barazani Berlin und Gründerin des transnationalen Wissensnetzwerks Anton-Wilhelm-Amo-Allianz mit Sitz im Berliner Global Village widmet sich Andrea-Vicky der Förderung transnationaler Verbindungen und der kritischen Analyse von Differenzkategorien und ihrer sozialen Wirksamkeit. 
Vicky hat an LA PALABRE #4 - LEARNING LESSONS in der Vierte Welt teilgenommen.

Visual Intelligence

unsere arbeiten konzentrieren sich auf angewandte visuelle systeme, ausstellungsdesign und informationsdesign für soziale räume physischer und digitaler natur. sensible konzepte verbinden wir mit einer kraftvollen visualität, die gleichzeitig komplexe inhalte darstellen und kommunizieren können. als designer*innen, informationsdesigner und soziologin agieren wir in den komplexitäten des digitalisierungsprozesses als visuelle experten um informationen, daten, wissen, identitäten und ideen les- und erfahrbar zu machen. grundlage hierfür ist ein anthropologischer zugang, der davon ausgeht, dass designer*innen nicht nur selbst sozial verantwortlich handeln, sondern auch in der lage sind, transformationsprozesse im sinne einer nachhaltigen entwicklung mitzugestalten. design ist für uns handwerk und ausdrucksform, das dazu befähigt, operativ mit vorhandenem wissen umzugehen und zur aktiven (mit)gestaltung von lebenswelten mitzuwirken. gestaltung ist nie unschuldig, neutral oder zweitrangig und muss sich immer klar positionieren. je nach kontext entwerfen und generieren wir eine visuelle grammatik, die es uns ermöglicht, auf informierende, erzählende, verbindende, lesbare, gegensätzliche, programmierende, poetische, (de-)konstruierende oder kartierende weise zu visualisieren. visual intelligence wurde 2020 von danielle rosales & robin coenen gegründet. unsere visuellen sprachen entfalteten sich unter anderem in »Dekoloniale. Erinnerungskultur in der Stadt", »Talking Objects Lab", »Museums & Society«. wir arbeiteten auch an dem projekt "critical mapping in municiplaist movements" mit dem spezifischen fokus auf visualisierung und strukturierung auf counter data. zwischen 2021–2023 konzipierten und produzierten wir die ausstellungen »Looking Back | Schaut Zurück«, »Trotz Allem — Migration in die Kolonialmetropole Berlin« und »Solidarisiert euch! Stand in Solidarität! Schwarzer Widerstand und Globaler Antikolonialismus in Berlin, 1919–1933«.

Viyé Diba

Viyé Diba wurde am 31. Dezember 1954 in Karantaba (Senegal) geboren. Er absolvierte die Ecole Normale Supérieure d'Education Artistique in Dakar und die Villa Arson International Pilot School of Art and Research in Nizza und erwarb ein Postgraduiertenstudium in Geografie an der Universität Nizza zum Thema "Städtische Gesundheit und Ästhetik". Er war Professor an der Nationalen Kunstschule in Dakar, wo er an der Ausbildung mehrerer Generationen von Künstlern beteiligt war. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen auf der ganzen Welt präsentiert und sind in mehreren individuellen und institutionellen Sammlungen vertreten.Viyé Diba, Gewinner des Grand Prix Léopold Sédar Senghor auf der Biennale von Dakar 1998, hat seine Suche nach Bedeutung in einem Umfeld fortgesetzt, in dem die natürliche Umwelt und der öffentliche Raum durch verschiedene Formen der Aggression bedroht sind. Indem er Haushalts- und Industrieabfällen neues Leben einhaucht, wird die Wiederherstellung weggeworfener Materialien zu einer Aktion der öffentlichen Gesundheit. Viyé möchte zeigen, wie die Umwandlung gesellschaftlich oder wirtschaftlich nützlich sein kann und wie man daraus einen klaren ästhetischen Wert ableiten kann. Viyé Diba lebt und arbeitet in Dakar.
Im Rahmen seiner Residency im Museum Théodore Monod in Dakar, Senegal hat Viyé Diba am 4. Dezember 2021 an Le Langage des Objets teilgenommen. Viyé war außerdem Teil des Artistic LABoratory RÉ-IMAGINER LE PASSÉ vom 22. - 24. Mai 2023 und nahm an dem Dakar Think Tank – Decolonizing Knowledge vom 24. bis zum 27. Mai 2023 teil, beides in Dakar, Senegal. Viyé ist einer der Künstler*innen dessen Werk in der Ré-imaginer le passé Ausstellung im Musée Theordore Monod, Dakar und im KINDL, Berlin zu sehen ist. 

Wairimũ Nduba

Wairimũ Nduba ist eine multidisziplinäre Kreativschaffende, deren Arbeit zwischen den Schnittstellen von Musik, Ballett, klanglich-visueller Forschung und Archivierung tanzt. Nach ihrem Abschluss in Musik hat sie in den letzten Jahren als Pädagogin in den Bereichen Tanz und Musik gearbeitet. Diese Arbeit hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und umfasst nun auch die Gründung und den Aufbau der digitalen Archivierungsplattform Wer Jokenya, einem Raum, der Kenias nuancierte und vielschichtige Musikgeschichte und deren Gesprächscharakter über Zeit und imperiale Grenzen hinweg zelebriert.
Ihre facettenreiche Praxis ist in afrikanischen Klangprinzipien verwurzelt und wird von ihnen geleitet, nach denen Musik ein Ort der gemeinschaftlichen Zusammenkunft, der Heilung, der Freude und der Schönheit ist. Wairimũs Arbeiten sind auf Plattformen wie Pan-African Music, Amaka Studio und Book Bunk zu finden, und ihre Archivarbeiten auf Twitter und Instagram unter dem Namen @werjokenya. Am glücklichsten ist sie zu Hause, umgeben von Blumen/Pflanzen, wenn sie Tee trinkt und ein saftiges Buch liest. 
Sie ist Teil von African Digital Heritage und Mitglied des TALKING OBJECTS ARCHIVE TEAM.

Wale Lawal

Wale Lawal ist der Gründer von The Republic, einem Startup, das Geschäfts- und Kreativwerkzeuge für Kreative in ganz Afrika entwickelt. Er ist außerdem Chefredakteur des preisgekrönten Magazins von The Republic, das Nachrichten, Debatten und Ideen zu Politik, Kultur, Wissenschaft und mehr aus nigerianischer Sicht veröffentlicht. Wale ist Mitbegründer von GatePass, einer digitalen Zahlungs- und Community-Management-Plattform für Immobilienanbieter. Er ist ein ehemaliger Unternehmensberater von KPMG und ein Absolvent der University of Oxford, wo er sich in seiner Forschung mit der Politik von Tech-Startups in Nigeria beschäftigte und als Klassenbester abschloss. Im Jahr 2019 wurde Wale von Quartz zu einem der 30 besten Innovatoren Afrikas gewählt. Im Jahr 2021 wurde er von Reuters als globaler Vordenker und von Forbes als einer von Afrikas 30 unter 30 ausgewählt. Wale hat Kurzgeschichten veröffentlicht und seine Kunstwerke unter anderem auf der Biennale von Venedig ausgestellt. Wale hat auch die Ausstellung Future Yoruba für das geplante John Randle Center for Yoruba Culture and History geschrieben.

Wanuri Kahiu

Wanuri Kahiu ist eine kenianische Filmemacherin. Ihr erster Spielfilm FROM A WHISPER, der auf den wahren Ereignissen rund um die Zwillingsbombenanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 basiert, gewann 2010 beim Pan African Film Festival in Los Angeles den Preis für den besten narrativen Spielfilm sowie fünf Auszeichnungen beim African Movie Academy Award, darunter für die beste Regie und das beste Drehbuch.   
2009 produzierte Wanuri die TV-Dokumentation FOR OUR LAND über die Friedensnobelpreisträgerin Professor Wangari Maathai für den panafrikanischen Kabelsender MNET. 
2010 wurde ihr Science-Fiction-Kurzfilm PUMZI auf dem SUNDANCE-Filmfestival uraufgeführt und gewann daraufhin den Preis für den besten Kurzfilm beim Cannes Independent Film Festival und den Silberpreis beim Carthage Film Festival (Tunesien). Für PUMZI erhielt Wanuri außerdem die Auszeichnung "Citta di Venezia 2010" in Venedig, Italien. 
Derzeit schreibt sie einen Animationsfilm in Zusammenarbeit mit TriggerFish, Südafrika. Wanuri befindet sich außerdem in der Postproduktion eines Dokumentarfilms in Spielfilmlänge GER über den UNHCR-Botschafter Ger Duany, WHO AM I, einem Kurzdokumentarfilm über nationale Identität, und einem teilweise fiktiven Dokumentarfilm über die Indie-Pop-Gruppe JUST A BAND aus Nairobi.  
Wanuri ist Teil von AFROBUBBLEGUM, einem Kollektiv afrikanischer Künstler, deren Ziel es ist, lustige, frivole und heftige Arbeiten zu schaffen.
Wanuri Kahiu nahm an UNEXPECTED LESSONS #2 - Decolonizing Nature in Reykjavík, Island, vom 13. bis 15. September 2022 teil.

© Emilie Noteris

Yala Kisukidi

Nadia Yala Kisukidi wurde in Brüssel als Tochter eines kongolesischen Vaters und einer französisch-italienischen Mutter geboren. Sie ist außerordentliche Professorin für Philosophie an der Universität Paris 8 Vincennes-Saint-Denis. Yala war von 2014-2016 Vizepräsidentin des Collège International de Philosophie und ist Mitglied des Redaktionskomitees von Critical Time (Duke University), Les Cahiers d'études africaines (CNRS, Ehess) und Multitudes. Sie ist Ko-Kuratorin der Yango II Biennale, Kinshasa / RDC, die im November 2021 und Januar 2022 in Kinshasa stattfinden wird. Yala Kisukidi ist spezialisiert auf französische und afrikanische Philosophie. Sie hat in der Schweiz und in Frankreich gelehrt und war an der Gründung eines Forschungsnetzwerks "Globaler Süden" zwischen Haïti, Frankreich und Kolumbien beteiligt. Sie veröffentlichte Bergson ou l'humanité créatrice (Paris, CNRS, 2013), leitete kollektive Essays ( Afrocentricités (Kisukidi, Guedj dir.) für die Revue Tumultes in 2019 ; Kinshasa Star Line (Kisukidi dir.) für die Revue Multitudes in 2020) und schrieb viele Artikel in französischer und afrikanischer Philosophie. Zurzeit bereitet sie ein Buch über Africana-Philosophie vor (Le Seuil)
Nadia Yala Kisukidi nahm an UNEXPECTED LESSONS – Decolonizing Memory and Knowledge vom 11. bis 12. Juni 2021 teil.