Ré-imaginer le passé
24.3.24 – 28.7.24

Die Ausstellung Ré-imaginer le passé ist noch bis zum 28. Juli 2024 im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst zu sehen und wurde von Mahret Ifeoma Kupka, Isabel Raabe, Ibou C. Diop und Malick Ndiaye kuratiert.

Das Werk, das wir diese Woche vorstellen möchten, ist Memory Of Time. Boulene Ko Niit! Neeke Bou Leneum Tal Takoul Bou Leene Ko Niit! (2023) von Mansour Ciss Kanakassy.

Die Werke des seit den frühen 1990er Jahren in Berlin lebenden senegalesischen Künstlers Mansour Ciss Kana kassy beziehen sich sowohl auf die aus dem Kolonialismus hervorgegangenen Machtverhältnisse als auch auf das vorkoloniale Wissen Afrikas und seine Symbolik. 2001 gründete der Künstler das Projekt Laboratoire de Déberlinisation, das sich mit den Folgen der 1884/85 in Berlin stattgefundenen Afrikakonferenz, in der der Kontinent unter den europäischen Großmächten aufgeteilt wurde, kritisch auseinandersetzt. Kanakassys Installation in der Ausstellung zählt 54 überdimensionale Streichholzschachteln, die für die 54 Länder des afrikanischen Kontinents stehen. Inspiriert wurde das Werk durch das Sprichwort „Die Ehre gleicht einem Streichholz, das man nur einmal im Leben benutzen darf“. Auf den Schachteln sind Adinkra-Zeichen, einer in Ghana und in der Elfenbeinküste verwendete Symbolik sowie Fotografien von jungen Männern in traditioneller Kleidung zu sehen, die während einer Forschungsreise des Künstlers in den 1980er Jahren entstanden sind. Im Inneren der Installation befinden sich Duftsäckchen mit Thiouray, dem eine aphrodisiakische Wirkung nachgesagt wird. Das zu hörende Lied ist namensgebend für den Titel der Arbeit. Kanakassy interessiert sich für die Blicke und die Wahrnehmung, für die Fragen und Bilder, die bei den Besucher*innen in der Auseinandersetzung mit seinem Werk evoziert werden. Das Kunstwerk besteht aus Holz, Bast, Nylon, Kartoffelsäcken und verschiedenen Fasern.