Ré-imaginer le passé, kuratiert von Mahret Ifeoma Kupka, Isabel Raabe, Ibou C. Diop und Malick Ndiaye, ist bis zum 28. Juli 2024 im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst zu sehen. Die Künstlerin Caroline Gueye präsentiert ihr Werk Poussière de lune, das im Jahr 2023 geschaffen wurde und übersetzt »Mondstaub« bedeutet. Das Kunstwerk besteht aus Kunststoff, der nach einem Geheimrezept der Europäischen Weltraumorganisation ESA hergestellt wird, und Mondstaub.
Caroline Gueye ist eine Künstlerin und Astrophysikerin, die ihr Studium in Frankreich, den USA und in China absolvierte. Die Astrophysik spielt innerhalb ihrer künstlerischen Praxis eine wiederkehrende und wichtige Rolle, so auch in ihrem eigens für die Ausstellung entwickelten Werk Pouissière de lune. Der Titel bedeutet übersetzt „Mondstaub“ und kann wörtlich verstanden werden: An den Enden der filigranen Struktur, die aus einem Kunststoff nach geheimer Rezeptur der Europäischen Weltraumorganisation ESA hergestellt wurde, hat die Künstlerin echten Mondstaub aufgetragen. Seit der Kolonisierung des Mondes, die mit der amerikanischen Mondlandung im Jahr 1969 begonnen hat, wurden in den zahlreichen Mondmissionen, von Apollo 11 bis Apollo 17, Proben vom Mondboden mit auf die Erde gebracht. In den Laboren konnte festgestellt werden, dass der Boden des Mondes aus einem Staub besteht, der auf wiederholte Kollisionen mit Meteoriten zurückzuführen ist. Mondstaub versteht die Künstlerin so als eine Substanz, die sowohl von der Vergangenheit als auch von der Zukunft erzählt. Am Ende des Ausstellungsparcours gelangt man zu Gueyes Installation, die dazu verleitet, aus der Vergangenheit einen Blick in die Zukunft zu werfen.