Ré-imaginer le passé
24.3.24 – 28.7.24
Die Ausstellung Ré-imaginer le passé ist noch bis zum 28. Juli 2024 im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst zu sehen und wurde von Mahret Ifeoma Kupka, Isabel Raabe, Ibou C. Diop und Malick Ndiaye kuratiert. Das Werk, das wir diese Woche vorstellen möchten, ist Synthèse (2021) von Viyé Diba.
Viyé Diba ist Mixed-Media-, Installations- und Performance-Künstler aus dem Senegal. Seine Werke, in denen meist recycelte, lokale und unverarbeitete Materialien Verwendung finden, waren bereits in zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen und sind in verschiedenen institutionellen Sammlungen vertreten. Diba war Professor an der nationalen Kunstschule in Dakar, wo er an der Ausbildung mehrerer Generationen von Künstler*innen beteiligt war. Sein Werk Synthèse entstand während der dreiwöchigen TALKING OBJECTS LAB Artists Residency am Musée Théodore Monod in Dakar. Dabei trat der Künstler in einen Dialog mit Objekten aus der Museumssammlung und ging insbesondere der Frage nach, wie die Verbindung zwischen diesen Objekten und der modernen senegalesischen Gesellschaft wiederhergestellt werden kann. Ausgangspunkt für seine Installation waren ein Lendenschurz der Senufo und ein Bettpfosten der Tuareg. Besonders beeindruckte den Künstler die komplexe Formgebung des Bettpfostens und die handwerkliche Raffinesse des Materials des Lendenschurzes, der aus Bastbaumrinde hergestellt wurde. Für seine Installation interpretierte Diba den Stoff neu und ließ ein Textil aus Bast, Nylon, Kartoffelsäcken und anderen Fasern herstellen. „Kunst ist eine Aneignung dessen, was uns unsere Lebenswelt bietet. Ich bin nur ein Vermittler zwischen diesen beiden Welten“, so der Künstler. Sein Werk schlägt durch das Spiel zwischen dem Bezug zu historischen und der Verwendung von zeitgenössischen Materialien eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Arbeit besteht aus Holz, Bast, Nylon, Kartoffelsäcken und verschiedenen Fasern.
Zusammen mit der Installation von Viyé Diba werden digitale Fotografien der Künstlerin Caroline Gueye im Loop auf einem Monitor gezeigt, die 2021 während ihrer gemeinsamen TALKING OBJECTS LAB Residency in Dakar entstanden sind. Gueye dokumentiert die Originalobjekte, mit denen Viyé Diba gearbeitet hat, und richtet den Fokus in unverkennbarer Weise auf das Material und das Wissen, das sich darin befindet.