Mit dieser Frage leitet Karwitha Kirimi eine Klanglandschaft ein, die im Zuge des TALKING OBJECTS Residency Programms entwickelt wurde. Trauer steht im Fokus Kirimis künstlerischer Praxis und wird mit Themen wie kolonialer sowie patriarchaler Gewalt, Naturzerstörung und indigener Kulturproduktion verbunden. Das Bild des Ozeans – das Ertrinken in Trauer – bildet dabei ein immer wiederkehrendes Narrativ. Für The Cosmologies of Objects schafft Kirimi ein Portal der Trauer. Die Installation lädt dazu ein, sich an Snacks zu bedienen sowie dem Rauschen des Meeres und den Gedichten Kirimis zu lauschen. Durch den Geruch von Rosmarin und die Bilder bewegter Wassermengen entsteht ein immersiver Raum. Mit der Installation wird eine Situation geschaffen, die alle Sinne anspricht und Trauern auf diese Weise als körperliche Erfahrung hervorhebt. Dies kann zugleich als ästhetische Herangehensweise und als sozialkritische Reaktion verstanden werden, denn das Fordern nach Orten der Trauer ist auch von gesellschaftspolitischer Relevanz. So wirft Krimis Arbeit kritische Fragen nach den Bedingungen von Trauer auf: Was wird betrauert? Wie wird getrauert? Wer bekommt Raum, um zu trauern?
Gefördert durch den Projektfonds Bildende Kunst des Goethe-Instituts.