In dieser von Mahret Ifeoma Kupka und Isabel Raabe moderierten Diskussion zwischen Nikita Dhawan und Tímea Junghaus werden die zentralen Themen der beiden Referentinnen aufgegriffen und vertieft. Die Wissenschaftlerin Nikita Dhawan sprach über die komplexen Verbindungen zwischen der Aufklärung und dem deutschen Orientalismus, und die Kunsthistorikerin Tímea Junghaus untersuchte, wie die Kultur und Identität der Rom*nja die Entwicklung von Nationalcharakteren, die Idee der Künstler*innen und die Avantgarde beeinflusste.
Die Diskussion ist Teil des digitalen performativen Symposiums UNEXPECTED LESSONS #3, das einen kritischen, dekolonialen Blick auf die ambivalente Ideenwelt der deutschen Romantik, die als künstlerische und politische Bewegung noch immer großen Einfluss auf die Vorstellungen von nationaler/europäischer Identität und Zugehörigkeit hat, warf.
In Talks, Vorträgen, künstlerischen Interventionen, Film und Musik widmet sich das Programm der Frage, inwiefern koloniale und romantische Vorstellungen in Zusammenhang stehen. Wir dringen bis zu den Wurzeln des heutigen Europa als kultureller Raum vor, betrachten Aufklärung und Anti-Aufklärung, die Geschichte der Sinti und Roma, zwischen Romanisierung und Othering, fragen in welcher Beziehung Kolonialismus und Romantik stehen und sprechen über romantische Liebe und Macht.