Welche Zukünfte sind aus der gemeinsamen Geschichte möglich? Welche Vergangenheiten haben es verdient, erzählt zu werden? Wie können Wissensbestände hinterfragt werden? Und warum ist Wissen immer auch Konstrukt von Weltordnungen? Dies sind die Ausgangsfragen des Projekts Ré-imaginer le passé.
Ré-imaginer le passé ist mehr als eine Ausstellung – es ist eine Forschungsreise, die sich über mehrere Monate erstreckt, eine Zusammenarbeit zwischen Kurator*innen, Denker*innen und Künstler*innen vom afrikanischen Kontinent, der Diaspora, Indien und Deutschland. Im Mai 2023 fanden in diesem Zusammenhang in Dakar die LABoratoires, eine Reihe von Workshops, statt. Die Künstler*innen Elsa M'Bala, Fatou Kandé Senghor, Caroline Gueye, Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, Ibrahima Thiam, Viyé Diba, Mansour Ciss Kanakassy, Uriel Orlow, Alibeta sowie die Denkerinnen Nikita Dhawan und María do Mar Castro Varelas arbeiteten zusammen mit den Kurator*innen Mahret Ifeoma Kupka, Isabel Raabe, Ibou C. Diop und Malick Ndiaye an der Idee einer Neuinterpretation unserer Vergangenheit und der Entwicklung alternativer Zukunftsnarrative. Die zentrale Frage dabei lautet: Kann ein anderes Verständnis unserer Geschichten zu einer neuen Beziehungsethik zwischen dem globalen Süden und dem globalen Norden führen?
Das Imaginäre diente dabei als kreativer Ausgangspunkt, um bestehende Realitäten in Frage zu stellen und sie zu verändern. Das Projekt nimmt besonders die Auswirkungen der Kolonialgeschichte in den Blick und betrachtet Vergangenheit aus einer Perspektive, die eurozentristische Erzählungen hinterfragt und aufbricht. Es geht darum, Raum für neue Denkansätze, Wissens-(Re)formen und Erzählungen zu schaffen. Dieser Ansatz zieht sich durch die gesamte kuratorische Praxis des Projekts – von dem Verzicht auf biografische Einordnungen in den Künstler*innentexten über die Reihenfolge bei der Nennung der Künstler*innennamen bis zur Konzeption eines umfangreichen Rahmenprogramms mit Artist Talks, Filmabenden und Performances.
Die in der Ausstellung präsentierten Kunstwerke sind in einem dialogischen Prozess entstanden oder wurden eigens für dieses Ausstellungsprojekt geschaffen. Die Werke zeichnen sich durch eine Neubetrachtung von Objekten und ihrer Bedeutung für die Gegenwart, eine Neuerzählung von Geschichte und die Wiederentdeckung von Wissen aus und schlagen so eine Brücke zwischen unterschiedlichen Zeiten, Räumen und Realitäten.
von Elsa M'Bala
Morgen schließt, am 28. Juli, die Ausstellung Ré-imaginer le passé, kuratiert von Mahret Ifeoma Kupka, Isabel Raabe, Ibou C. Diop und Malick Ndiaye. Teil der Ausstellung war die Klangarbeit "Memory of Understanding" von der Künstlerin Elsa M'Bala, die gegenwärtige und zukünftige Archive untersutcht…
von Fatou Kandé Senghor
Nur noch wenige Tage bis zum Ende der Ausstellung Ré-imaginer le passé im KINDL - Zentrum für zeitgenössische Kunst, möchten wir Ihnen die Außeninstallation „Au-delàs des mers“ von Fatou Kandé Senghor vorstellen. Mahret Ifeoma Kupka, Isabel Raabe, Ibou C. Diop und Malick Ndiaye kuratieren die…
Textilien aus Baumwolle und Garn.
Die Initiative baobab création brachte junge Designer*innen aus dem Senegal, der Elfenbeinküste und Deutschland zusammen, um Textilien neu zu interpretieren, die in der Ausstellung mit innovativen, von Mandjack- und Serer-Webtechniken inspirierten Designs präsentiert wurden. Ihre Arbeiten sind noch…
von C& Center of Unfinished Business
Es sind nur noch wenige Tage bis zum Ende der Ausstellung Ré-imaginer le passé im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, und aus diesem Grund möchten wir Euch den mobilen Leseraum von C& Center of Unfinished Business vorstellen. Ré-imaginer le passé wird von Mahret Ifeoma Kupka, Isabel Raabe,…
Screening von drei Videoarbeiten aus der Serie "Theatrum Botanicum" von Uriel Orlow, gefolgt von einem Gespräch zwischen dem Künstler und der Kuratorin Isabel Raabe. Im Spore Initiative, Hermannstr. 86, 12051 Berlin. Auf Englisch & freier Eintritt.
by Uriel Orlow
Uriel Orlows Soil Affinities erforscht die historischen und gegenwärtigen landwirtschaftlichen Beziehungen zwischen Senegal und Frankreich und spürt diesen Verbindungen durch nicht lineare Videobilder, Fotografien und Archivmaterial nach. Die Installation ist im KINDL – Zentrum für zeitgenössische…
Klangperformance & Gespräch mit der Künstlerin, moderiert von Ibou C. Diop. Im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst (M0) Am Sudhaus 3, Berlin-Neukölln. In Englisch & Deutsch, Eintritt frei.
von Caroline Gueye
Die Ausstellung Ré-imaginer le passé im KINDL - Zentrum für zeitgenössische Kunst zeigt bis zum 28. Juli 2024 das Werk Poussière de lune von Caroline Gueye, das aus einem geheimen ESA-Plastikrezept und Mondstaub besteht. Gueye, Künstlerin und Astrophysikerin, integriert häufig Elemente der…
by Ibrahima Thiam
Die Installation Déekilate von Ibrahima Thiam ist von den unsichtbaren Kräften der Natur inspiriert und verbindet das Heilige mit der Kunst. Thiam wechselte von der Wirtschaft zur Fotografie und erforscht Archive, Erinnerungen und afrikanische Mythen.
von Mansour Ciss Kanakassy
Mansour Ciss Kanakassy lebt seit Anfang der 1990er Jahre in Berlin und erforscht in seinen Arbeiten die Dynamik der Macht, die sich aus der Kolonialzeit ableitet, sowie vorkoloniales afrikanisches Wissen und dessen Symbolik.
Essen und Diskussionen, in deutscher und englischer Sprache, Berlin Global Village, Am Sudhaus 2, 12053 Berlin, 14. Juni um 18:00 Uhr.
von Viyé Diba
Viyé Diba, der für die Verwendung von recycelten und lokalen Materialien bekannt ist, kreierte die Installation „Synthèse“ während der TALKING OBJECTS LAB Residency im Musée Théodore Monod in Dakar - heute ist sie im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin zu sehen.
von Nathalie Anguezomo Mba Bikoro
Nathalie Anguezomo Mba Bikoros Obeah thematisiert die Trauer von Andrea Manga Bell, der ehemaligen Königin von Douala, nach der Ermordung ihres Sohnes, Prinz José Emmanuel Berroa Manga Bell, im Jahr 1947, und ist derzeit im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst zu sehen.
Thematischer Rundgang mit Jeanne Mizero Nzakizabandi (Kunstvermittlerin und Kuratorin, Frankfurt am Main). Im KINDL - Zentrm für zeitgenössische Kunst (in Ausstellung Ré-imaginer le passé, M2), Samstag, 25. Mai, 14:00 h. Am Sudhaus 3, Berlin-Neukölln, In deutscher Sprache. Freier Eintritt mit…
“Critical thinking is the slow cooking of the soul”: Vorträge von Nikita Dhawan (Politikwissenschaftlerin, Berlin) und María do Mar Castro Varela (Politikwissenschaftlerin, Berlin) im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst (in der Ausstellung Re-imaginer le passé, M2). In englischer Sprache.…
READING SESSION mit dem C& Center of Unfinished Business. Moderiert von Celina Baljeet Basra, im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst (in der Ausstellung Re-imaginer le passé, M2). Freitag, 26. April, 18:00 h, Am Sudhaus 3, Berlin-Neukölln. In Deutsch und Englisch. Freier Eintritt.
Gespräche mit den Künstler*innen und Kurator*innen der Ausstellung Ré-imaginer le passé im KINDL – Museum für zeitgenössische Kunst, Sonntag, 24. März, 14.30-16.30 h, Am Sudhaus 3, Berlin-Neukölln. Freier Eintritt.
24.03.2024 - 28.07.2024
Das Imaginäre dient als kreativer Ausgangpunkt, um bestehende Realitäten zu hinterfragen und zu transformieren – auch in unserem umfangreichen diskursiven Begleitprogramm zur Ausstellung. Save the dates!
24.03.2024 - 28.07.2024
Welche Zukünfte sind aus der gemeinsamen Geschichte möglich? Welche Vergangenheiten haben es verdient erzählt zu werden? Wie können Wissensbestände heute hinterfragt werden? Und warum ist Wissen eine Konstruktion von Weltordnungen? Dies sind die Ausgangsfragen des Projekts Ré-imaginer le passé.
Als Prélude zur Ausstellung lädt das TALKING OBJECT LAB zu einem Filmabend ein, der sich verlorengegangenem Wissen und geteilter Erinnerung zuwendet und einen Afrofuturistischen Blick in Zukunft wirft...
»Ré-imaginer le passé« ist mehr als die beiden Ausstellungen in Dakar und Berlin – es ist eine langfristig angelegte Forschungsreise, die sich über mehrere Monate erstreckt.
22. - 24. Mai 2023 in Dakar: Künstlerisches LABoratory und Ausstellungsprojekt im Rahmen von TALKING OBJECTS LAB.